20. Jahrhundert übergreifend

38. Lange Nacht der Museen: „Das Publikum begegnet sich selbst“

Kultur, Cocktail und Currywurst: Museum einmal anders. Die Lange Nacht der Museen in Berlin geht am morgigen Samstag, den 25. August, in die 38. Runde. Die erste Lange Nacht im Februar 1997 lockte 6000 Besucher in die teilnehmenden 18 Museen. Eine gemeinsame Eintrittskarte ermöglichte den BesucherInnen den Zugang zu allen beteiligten Einrichtungen und die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs.

Frontier-Erfahrung im „wilden Osten“

Die Debatten um die kollektive Gefühlslage in den neuen Bundesländern, die nicht selten mit der Beschreibung des „Abgehängtsein“ einhergehen, haben Konjunktur. Zudem werden spätestens seit den Bundestagswahlen im September 2017 Gründe für die hohe Zahl an ProtestwählerInnen und den konstanten Anstieg rechter Gewalttaten in den neuen Bundesländern wieder verstärkt diskutiert.

„Ich habe die erste Zeit nur geträumt: Jede Nacht wurde ich mit einer Gruppe in die Gaskammer getrieben und ich war die Einzige, die wusste, was passieren würde.“

Die Aktion T4, die erste Phase der NS-„Euthanasie“, kostete über 70.000 Menschen das Leben. In sechs zentralen Tötungsanstalten wurden ab Januar 1940 PatientInnen aus Heil- und Pflegeanstalten vergast. In Bernburg befand sich eine dieser Einrichtungen. Von November 1940 bis August 1941 starben in der Gaskammer der dortigen Heil- und Pflegeanstalt 9385 Personen. Etwa 5.000 weitere Menschen wurden nach der Beendigung der Aktion T4 im Rahmen der Sonderbehandlung 14f13 am gleichen Ort getötet.

Marx ohne Bart

Karl Marx war in Deutschland wohl nie präsenter und beliebter als rund um den 200. Jahrestag seines Geburtstages. Mit einigem Erstaunen konnte man in den letzten Monaten das große öffentliche Interesse zur Kenntnis nehmen, das die Deutschen einem ihrer berühmtesten und zugleich umstrittensten Philosophen entgegenbrachten.

EX LIBRIS – Die Public Library von New York

Der 88-jährige Dokumentarfilmer Frederick Wiseman hat seinen neuesten Film „Ex Libris“ einer Einrichtung gewidmet, die nur unwesentlich älter ist als er selbst: der im Jahr 1911 gegründeten Public Library in New York. Wie in seinen 41 Filmen zuvor verzichtet er auch dieses Mal auf Kommentare aus dem Off und geht stattdessen mit seiner Kamera hinein in die Lesesäle, die Diskussionen und die Arbeitsprozesse.

Blick in den Gewaltraum

In seinem Film „Donbass“ zeigt der ukrainische Regisseur Sergei Loznitsa Szenen aus den „Volksrepubliken“ im Osten der Ukraine. Die „Volksrepubliken“ hatten sich seit der russischen Invasion im Frühjahr 2014 dort etabliert.
Loznitsa vermittelt in apokalyptischen Bildern Einblicke in den Alltag, das Leben und Sterben in diesen besetzten Gebieten.

„Es war uns nicht genug Sozialismus“

Die erste Einstellung des neuen Dokumentarfilms von Annekatrin Hendel zeigt New York bei Nacht. Gibt es einen größeren Kontrast zu den tradierten Bildern der DDR?

Zu Besuch in New York ist Marion Brasch auf Einladung vom „Deutschen Haus“ der New York University. Sie stellt ihren Roman „Ab jetzt ist Ruhe“[1] vor, der aus der Perspektive des Nesthäkchens die Geschichte ihrer Familie erzählt. Als der Roman 2012 erschien, rückte ins Bewusstsein, wie sehr die Braschs die Konflikte der DDR innerfamiliär austrugen und letztlich daran zerbrachen.