Julius Redzinski

Dahomey: Wenn Fiktion zu Dokumentation wird

Mati Dops Dokumentation über die Restitution afrikanischer Kulturgüter gewinnt den Goldenen Bären der 74. Berlinale

Seitdem der französische Präsident Emanuel Macron Ende 2017 in einer Rede vor  Studierenden in Ouagadougou, Burkina Faso ankündigte, dass "[…] innerhalb von fünf Jahren die Bedingungen hergestellt sind für endgültige oder vorübergehende Restitutionen des afrikanischen Kulturgutes aus französischen Museen an Afrika […]" ist eine enorme Dynamik in die Diskussion über und den Umgang mit kolonialer Raubkunst gekommen.

Robert Mueller-Stahl

Stepping into (a different) Tomorrow

An Interview with Maaza Mengiste on defiance and hope in private photographs of the Italo-Ethiopian War 1935-1941 and beyond

In many ways, photography is right at the heart of Maaza Mengiste’s work. She is a photographer herself, and an avid collector of photographs. But most of all, she is a writer who has turned to photography as a source of both inspiration and critical inquiry. Her latest novel, The Shadow King (dt. Der Schattenkönig), which was shortlisted for the prestigious Booker Prize in 2020, is set in Ethiopia in 1935, when Mussolini’s forces set out to colonize the only independent East African country.

Sophie Genske

“Zahlvaterschaft”

A Brief History of Gerson Liebl’s Case, the German Law on Citizenship, and Colonial Forgetting

On 12 October 1909, the government doctor Friedrich Karl Georg Liebl[1] appeared in front of the assessor of the Imperial District Office, Dr. Asmus, in Lomé, Togo, in order to financially settle the future of his unborn child. In his statement, he noted that he had “lived together” with the “native Kokoè Aite Ayaron” during the last years of his stay in Togo which at the time had been a so-called German Schutzgebiet for more than two decades.

Christine Bartlitz, Isabel Enzenbach

Für Entschädigungszahlungen an die ehemaligen mosambikanischen Vertragsarbeiter:innen

Offener Brief an die Bundesregierung

Mehr als 17.000 mosambikanische „Vertragsarbeiter:innen“ kamen zwischen 1979 und 1989 in die DDR. Grundlage war ein Abkommen zwischen der DDR und der Volksrepublik Mosambik „über die zeitweilige Beschäftigung mocambiquanischer Werktätiger in sozialistischen Betrieben“. Der Herbst 1989 bedeutete für viele von ihnen ein jähes Ende ihres Aufenthalts. Sie verloren ihren Arbeitsplatz, ihre Unterkunft kämpften mit verstärktem Rassismus. Viele Betriebe, ehemalige Kolleg:innen, Nachbar:innen taten alles, um sie möglichst rasch aus dem neuen Deutschland zu vertreiben.

Jessica Lindner-Elsner

Der einsame Kampf Mosambikanischer Vertragsarbeiter:innen

Eine Blog-Rezension

„Das ist eine lebendige Geschichte moderner Sklaverei mosambikanischer Arbeiter:innen in der DDR, mitten im 20.

Nelson Adebo Abiti, Thomas Laely

Towards a Renewed Concept of Museum in Africa – and in Europe*

The debates about what to do with collections from colonial contexts, and how to deal with them, have developed pace and unexpected momentum in the last three years. This is especially true for artifacts from the African continent, whether they are in museums or collections in Europe, North America, or elsewhere outside the continent. But the same is true under different circumstances, and we do not want to pass over this, for colonial collections and museums in Africa. Let's take a closer look at both in light of recent debates.

Autor*innenkollektiv der Redaktion

Materialsammlung

Restitution und der Umgang mit dem kolonialen Erbe in Deutschland

Blogs und Sammlungen

Archiv des Arbeitskreises Hamburg Postkolonial.

Archiv von Deutschland Postkolonial.

Archivführer Kolonialzeit.

boasblog.

Bénédicte Savoy, Gabriele Metzler

Über das Zurückgeben

Ein Interview von Gabriele Metzler mit Bénédicte Savoy

Emmanuel Macron ist nicht nur der erste französische Präsident, der nach der Kolonialzeit seines Landes geboren wurde, sondern auch der erste, der unumwunden von einer Kolonialschuld spricht und bereits 2017 – unter zum Teil heftiger Kritik – sein Vorhaben andeutete, Rückführungen von Kulturobjekten in ihre Herkunftsländer im Globalen Süden anzuregen.

Leon Kloke, Felix Pülm

... Und wieder einer

Zum politischen Mord an Hans Paasche vor 100 Jahren

„Wieder einer, das ist nun im Reich
Gewohnheit schon.
Sophie Genske

Der imaginierte Kontinent

„African Mirror“ spiegelt die späte und unvollkommene Reflexion des Neokolonialismus

Felsige Weiten erstrecken sich vor den Augen der Kinobesucher*innen. Die Landschaft bleibt zunächst unkommentiert, dann beginnt eine Stimme, sie schwärmerisch zu umschreiben. Über die Gesamtlänge des Films liest diese Stimme Notizen und Tagebucheinträge des Schweizer Filmemachers und „Afrikakenners“ René Gardi vor. Die Aufnahmen, die parallel dazu gezeigt werden und zum Teil aus Gardis Filmen stammen, zum Teil unveröffentlicht blieben, drehte er während seiner über dreißig Reisen auf den afrikanischen Kontinent.