Züge in das Leben: one life
Eine Rettungsaktion jüdischer Kinder wird verfilmt
Auf der Südseite des Berliner Bahnhofs Friedrichstraße steht ein Denkmal an dem die meisten Passanten achtlos vorübergehen. Es trägt den Titel „Züge in das Leben – Züge in den Tod“ und es zeigt auf der einen Seite stürmische Kinder mit Koffern in der Hand, auf der anderen Seite Mädchen und Jungen mit gesenktem Blick.
„Das ist unser Lebensraum“
Alltag neben dem Unvorstellbaren (Zone of Interest)
Dieser Film ist eine Zumutung. Er beginnt mit völliger Finsternis und dröhnenden, unheimlichen Klängen, die tief gleichsam aus dem Höllenschlund kommen – nahezu drei Minuten lang, bis die Klänge leiser werden und Vogelgezwitscher zu hören ist. Es wird hell und eine Badegesellschaft am Ufer eines Flusses ist zu sehen. Männer in schwarzer Badehose, die Frauen kümmern sich um die Kinder, von den Gesprächen sind nur wenige Worte zu verstehen.
The Zone of Interest
Rezensionen, Interviews und Podcasts zum Film von Jonathan Glazer
Der Film "The Zone of Interest" von Jonathan Glazer läuft seit Februar 2024 nun auch in den deutschen Kinos. Durch die Annahme der Täterperspektive und die Darstellung einer Familienidylle neben dem Konzentrationslager Auschwitz wirkt der Film polarisierend und erschafft durch seine ungewöhnlichen Soundeffekte eine düstere Atmosphäre.
Am 11. März 2024 gewann der Film die Oscar Auszeichnungen für den besten internationalen Film und den besten Ton.
(Stand: 12. März 2024)
Ein rein ideologischer Krieg mit einer klaren Vernichtungsabsicht
und: Es geht Putin um eine neue Weltordnung (Reprint)
In diesen Tagen sind es zehn Jahre, dass Russland den Krieg gegen die Ukraine begonnen hat, und zum zweiten Mal jährt sich der Überfall Russlands auf die gesamte Ukraine. Trotz wichtiger Einzelerfolge wie der Wiedergewinnung der Seehoheit über das Schwarze Meer, der Versenkung des Kriegsschiffs Nowotscherkassk und des Abschusses u.a. einer mobilen Kommandozentrale hat sich im vergangenen Jahr die Front kaum, zumal zugunsten der Ukraine, verschoben.
Das Hier und Jetzt
Die Lebenswirklichkeit und die Dokumentation von Kriegserfahrungen
Mit dem Beginn der russischen Totalinvasion in die Ukraine am 24. Februar 2022 war das Leben von Millionen Menschen bedroht. Tausende von Zivilist*innen, darunter auch Kinder, erlitten Traumatisierungen aufgrund der Raketenschläge, Luftangriffe, Artilleriebeschuss von Siedlungen an unzähligen Orten unseres Staates, aber vor allem an der Frontlinie. Viele von ihnen waren gezwungen, ihre Heimatorte zu verlassen, um einen sichereren Ort zum Leben zu finden und ihre emotionalen und physischen Kräfte zu regenerieren.
Motzen und Trotzen: 1993 erhitzten zwei ARD-Serien das deutsch-deutsche Fernseh-Gemüt
Im Jahr 1993 war der „Gipfel der Schamlosigkeit“ für eine Zuschauerin aus Weißenfels erreicht.[1] Sie überlege, ob sie in Anbetracht dessen, was sich auf dem TV-Bildschirm abspiele, überhaupt noch für die ARD-Anstalten zahlen wolle.
Die unendliche Geschichte der Täter-Opfer-Umkehr
Probleme und Potentiale des Videospiels „Gezeichnet – Unsere Flucht 1945“
An deutsche Opfer während des Zweiten Weltkriegs zu erinnern, – seien es die Vertriebenen der ehemaligen Ostgebiete oder die Bombenopfer in Dresden – ist ein Minenfeld.[1] Regelmäßig proben Rechte die Vereinnahmung solcher historischen Momente, um eine relativierende Täter-Opfer-Umkehr zu betreiben. Das Erinnern an die deutschen Opfer ist demnach umkämpft.[2] Daher gebührt dem Thema ein hohes Maß an Kenntnis der historischen Abläufe, an Reflexion und Sensibilität.
Kälte-Pop
Von Eisbären, Mensch-Maschinen und kalten Deutschen
In der Forschung und öffentlichen Wahrnehmung finden üblicherweise nur solche Subkulturen und Genres Beachtung, die das Narrativ kontinuierlicher Wärmegrade bzw. einer fortschreitenden Erhitzung der Popmusik stützten und sich betont leidenschaftlich und/oder widerständig gaben.
Mit Brillenbären gegen den »Klassenfeind«
Der Tierpark Berlin-Friedrichsfelde im Spiegel der Stasi-Unterlagen
Eine Stadt, zwei Zoos