Mittelamerika

Geschenke unter Brüdern

Bei Staatsbesuchen wird traditionell ein Geschenk überreicht.[1] Auch bei den gegenseitigen Besuchen von Parteivorsitzenden aus verschiedenen Ländern gehört die Geschenkeübergabe zur Etikette. Geschenke sind in diesem Kontext Begrüßungsgeschenke und gelten als Ausdruck der Dankbarkeit für die Gastfreundschaft des Gegenübers.[2] Zugleich initiieren und begleiten die Geschenke politische Inszenierungen auf symbolischer Ebene.

Decolonizing Peterloo

Eine Mutter mit Kind. Den Blick gesenkt, hat sie ihre Aufmerksamkeit in diesem Moment ganz auf den kleinen Sohn gerichtet. Fest hält sie ihn im Arm, so als befürchte sie, dass ihr jemand ihr Ein und Alles nehmen könnte. Um sie herum verschwimmt die Welt in Dunkelheit. Es ist eine Szene voller Trauer und Hoffnung zugleich, ein würdevoller Augenblick, der in seiner Intimität fast spirituell anmutet – und das überlebensgroß.

„Erinnerst Du Dich, Vater Toussaint?“

Nicht nur feiert die Berlinale in diesem Jahr 70-jähriges Bestehen, auch die Sektion Internationales Forum des Jungen Films findet zum 50. Mal statt. Die neue Festivalleitung nahm dies zum Anlass, Filme, die im Gründungsjahr 1971 liefen, wiederaufzuführen, und so Forum und Forum Expanded um das einmalige Forum 50 zu erweitern. Viele dieser Filme setzen sich auf verschiedene Weise mit der postkolonialen Weltlage auseinander und sind auch 2020 äußerst sehenswert.

Kreislauf der Gewalt

Filme, die sich mit der Gewalt in Mexiko auseinandersetzen, scheinen mittlerweile zum festen Programm der Berlinale zu gehören: sei es der Spielfilm Robe de Gems von Natalia López Gallardo über drei Frauenschicksale vor dem Hintergrund des Drogenkrieges im Wettbewerb des letzten Festivaljahrgangs, oder die Dokumentationen Tempestad (2017, Regie: Tatiana Huezo),

The Color Purple goes Spielberg

Als ich einen Text über den Film "The Color Purple" (1985, dt. "Die Farbe Lila") zu schreiben begann, musste ich mir zunächst meine eigene Beziehung zu diesem Film vor Augen führen. Die literarische Vorlage, Alice Walkers gleichnamiger Briefroman aus dem Jahr 1982, war Pflichtlektüre als ich in den 2000er Jahren in Brasilien zur Schule ging. Das Buch war zwar auch in Deutschland erfolgreich, seine Bedeutung in postkolonialen Gesellschaften geht darüber aber noch weit hinaus.

„Colonia Dignidad“

Die Geschichte einer deutschen Sekte in Chile zwischen Erinnerung, Musealisierung und historischer Aufarbeitung * Von Meike Dreckmann * September 2016 Spätestens seit der Film „Colonia Dignidad - Es gibt kein zurück“ von Florian Gallenberger in die deutschen Kinos kam, weckte die Geschichte der deutschen Sektengemeinschaft „Colonia Dignidad“ das Interesse einer breiteren Öffentlichkeit. Vor allem aber sorgte der Film, so der Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, für einen „künstlerischen Anstoß“ im bisher eher schwerfällig verlaufenden Aufarbeitungsprozess der Geschichte dieser Sekte. Das Auswärtige Amt beschloss in diesem Jahr die Aufhebung der Archivsperre und somit die Freigabe des Aktenbestandes des Auswärtigen Amtes der Jahre 1986 bis 1996 für Wissenschaft und Medien. Zudem erhob der Bundesaußenminister die Geschichte der Colonia Dignidad zur Fallstudie, die in die Curricula der Berliner Diplomatenschule aufgenommen werden soll. Er erklärte in diesem Zusammenhang: „Es gibt Fälle, in denen das Handeln nach Recht und Gesetz nicht reicht.“ Für diese Fälle soll die Geschichte der „Colonia Dignidad“ nun Lehrstück sein.

Weltkrieg und Weltstraße

Während sich an den West- und Ostgrenzen des Deutschen Reiches Deutsche, Franzosen und Russen die frühen Schlachten des Ersten Weltkrieges lieferten, fuhr das amerikanische Militärschiff Ancon am 15. August 1914 durch den Panamakanal, um dessen Eröffnung zu markieren- am Mast die Fahne der pazifistischen Vereinigung American Peace Society.