Herfried Münkler

Herfried Münkler Teil 8): Kann man aus der Geschichte lernen?

Dieser Text ist eine Verschriftlichung des Eingangsstatements von Herfried Münkler bei der Diskussionsreihe "Geschichtliche Grundfragen". Die von Rüdiger Graf (ZZF), Matthias Pohlig (HUB) und Ulrike Schaper (FU Berlin) initiierte Veranstaltung fand im Wintersemester 2022/23 und im Sommersemester 2023 im Online-Format statt. zeitgeschichte|online veröffentlicht die Eingangsstatements der Veranstaltungen in einem Dossier.

Annette Schuhmann

Eine Reise…

Das Haus am Kleistpark zeigt Werke des Fotografen Arno Fischer

Im Jahr 2001 gab der Kunstwissenschaftler und Kurator Ulrich Domröse einen Band mit Fotografien von Arno Fischer heraus.[1] Unter dem Titel Situation Berlin Fotografien 1953 – 1960 stellte Domröse Bilder einer Stadt zusammen, die sich auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges befand.[2] Mit der Veröffentlichung dieses Bandes wurde ein Buchprojekt realisiert, dessen Planung bereits im Jahr 1960 begonne

Ulrike Klöppel, Benno Gammerl, Andrea Rottmann

Queere Zeitgeschichte

Einleitung

Das Dossier zur Queeren Zeitgeschichte entstand auf Initiative und unter redaktioneller Leitung von Alina Müller.

 

Sébastien Tremblay

Keine Erinnerungskultur ohne Debatten

Queere Erinnerungen an die NS-Zeit

Wer in der westdeutschen Metropole Köln am Rheinufer spazieren geht, kann neben der Hohenzollernbrücke einen Moment innehalten und einen Blick auf das im Sommer 1995 eingeweihte steinerne Denkmal werfen. Am Ufer des Flusses, in der Nähe eines beliebten queeren Cruising Spot in einer Stadt, die für ihre lebendige queere Szene bekannt ist, erinnert das Denkmal an das Schicksal der und ehrt die queeren Opfer des NS-Regimes. Mehrere rosafarbene und schwarze Keile bilden einen Rosa Winkel mit folgender Inschrift: „Den schwulen und lesbischen Opfern des Nationalsozialismus”.

Eugen Januschke, Ulrike Klöppel

Aids-Bewegung in der Bundesrepublik

Eine queer-politische Bestandsaufnahme

Bis zur Einführung der Kombinationstherapie Mitte der 1990er Jahre führte das HI-Virus zu schweren Krankheiten und Tod, vor allem unter Schwulen.

Collin Klugbauer

Diana auf dem Sonderpfad

Über den Umgang mit queeren Themen im Museum

„Wir interessieren uns nicht nur für die Verfolgten und Geschlagenen, wir interessieren uns auch für die, die leben, queer lieben, kämpfen und glücklich sind.“[1]

Helena Holzberger

Vermeintliche Völkerfreundschaft

Fotografie und Hierarchie sowjetischer Nationen in der Zwischenkriegszeit

Russlands Krieg gegen die Ukraine enthüllte nicht nur den imperialen Großmachtanspruch herrschender Eliten in Russland, sondern auch ein generelles kulturelles Überlegenheitsgefühl gegenüber Ukrainer:innen. Darüber hinaus beklagen immer wieder Stimmen aus Kasachstan, Georgien und Usbekistan den kolonialistischen Habitus einiger geflüchteter Russ:innen. Diese Einstellungen haben ihre Wurzeln im russländischen Imperium, denn die Revolution und Gründung der Sowjetunion brachen nur bedingt mit dem imperialen Erbe des Zarenreiches.

Marcus Schäfer

Für Gott und Vaterland?

Von der Demontage nationalistischer Geschichtsschreibung im Videospiel BioShock Infinite

Wir befinden uns im Jahr 1912. Die fliegende Stadt „Columbia“, einst technologisches Vorzeigeprojekt der USA, hat sich vor genau 10 Jahren von den Staaten losgesagt und ist in den Wolken verschwunden, um ein neuer „Garten Eden“ zu werden. Sie ist inzwischen ein fundamental religiöser Stadtstaat unter der Führung des „Propheten“ Comstock geworden, der sich im Auftrag Gottes sieht, dass Sodom auf Erden zu tilgen. Comstock ist Verfechter der „weißen Vorherrschaft“, was sich auch in der städtischen Propaganda widerspiegelt, die sich hier auf dem Artikelbild betrachten lässt.

Rebecca Wegmann

Briefe eines Vaters im Wandel der Zeit

Betrachtungen auf Vergangenes in Fiona Tans „Dearest Fiona“

In blau-weißen Farben ziehen Quellwolken über die Leinwand. Aus dem Off erklingen laut und schallend dumpfe Glockenschläge. Archivaufnahmen von Menschen am Strand folgen, dann wird die Leinwand schwarz. Schließlich hören die Zuschauer:innen eine englische Männerstimme: Ein Voice-Over-Sprecher datiert den 8.

Katrin Stoll

Kampf um einen selbstbestimmten Tod

Der jüdische Aufstand im Warschauer Ghetto (1940–1943)

Am 19. April 2023 jährte sich der Beginn des jüdischen Aufstandes im Ghetto in Warschau zum 80. Mal. Es war die erste Erhebung einer unbewaffneten Stadtbevölkerung gegen die Deutschen während des Zweiten Weltkriegs. Die deutschen Besatzer hatten das Ghetto (1940–1943) in Warschau für ein Drittel der Stadtbevölkerung am 2. Oktober 1940 mitten im Zentrum in unmittelbarer Nachbarschaft zur katholisch-polnischen Bevölkerung innerhalb eines Gebietes errichtet, das sie als „Seuchensperrgebiet“ bezeichneten. Zwischen dem 22. Juli 1942 und dem 21.