Die Bundesrepublik Deutschland zwischen Solidarität, Befangenheit und Israelkritik
Intifada und Proklamation Palästinas 1988 im Spiegel der deutsch-deutschen Geschichte
„Der historische Ort, in dem auch nach 40 Jahren diese Debatte stattfindet, bleibt auch in diesem Jahr, 1988, Auschwitz. Zwischen Juden und Deutschen gibt es für alle Zeiten keine einfachen Wahrheiten.“
(Otto Schily)
Aufrechnungen von Frustrationen
Griechische Reparationsforderungen an Deutschland vor dem Hintergrund der Schuldenkrise
Einleitung: Unbekanntes 1988
Deutsch-deutsche Perspektiven auf das „Jahr davor“
Wohl nur wenige Zeitgenossen teilten im Jahr 1988 Helmut Kohls Optimismus, der ein baldiges Ende der Zweistaatlichkeit prophezeite. Im Bericht der Bundesregierung zur Lage der Nation im geteilten Deutschland betonte er am 1. Dezember im Deutschen Bundestag, sich mit der „Teilung unseres Vaterlandes“ mitnichten abfinden zu wollen: „Die Teilung zu überwinden und bis dahin den Zusammenhalt der Nation zu bewahren“,[1] formulierte er als die beiden wesentlichen Ziele einer „verantwortungsvollen“ Deutschlandpolitik.
Die Vielfalt des Erinnerns
Warum wir die russische Erinnerung an den Krieg brauchen
Die russische Gesellschaft hat bisher kein einheitliches Geschichtsbild entworfen, auch kein ‚postsowjetisch verordnetes Geschichtsbild‘, wie Hans Mommsen titelte.[1]
Vor allem die russische Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg war und bleibt heterogen.
Nachkriegskinder
Eine Interviewreihe anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung von Nationalsozialismus und Krieg
Krieg ist Gegenwart. Dazu gehören europäische Auslandseinsätze in Mali oder dem Kosovo ebenso wie Bürgerkriege in Zentralafrika, Syrien oder der Nah-Ost-Konflikt. Wenn in den Medien die Opfer der Bürgerkriege gezählt und Versorgungsnotstände beklagt werden, wenn Kriegsflüchtlinge im Mittelmeer sterben, dann bleibt uns das trotz aller Live-Berichte und Visualisierungen fern.
Vor 75 Jahren: Die Polen-Erlasse
Ein zentrales Instrument nationalsozialistischer Ausgrenzungs- und Ausbeutungspolitik
Am 8. März 1940 gab das Reichssicherheitshauptamt die sogenannten Polen-Erlasse heraus. Dieses rassistische Sonderrecht diskriminierte fast drei Millionen polnische Zwangsarbeiter und führte mit dem P-Abzeichen erstmals eine stigmatisierende Kennzeichnungspflicht im Deutschen Reich ein; 1941 folgte der Judenstern, 1942 das OST-Abzeichen. Heute ist dieses zentrale Instrument nationalsozialistischer Ausgrenzungs- und Ausbeutungspolitik weithin vergessen; in der auf Gedenktage fixierten Erinnerungskultur fand der 75. Jahrestag der Polen-Erlasse im März 2015 wenig Beachtung.
Zur väterlichen Nebenrolle degradiert – „Im Labyrinth des Schweigens“
Ein Film über und ohne Fritz Bauer
„Der echte Geist des Sieges“ und „Eine Lüge über den Krieg“*
Das neue Museum der Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges in Minsk
Die Masken sind gefallen
Die Ukraine, Russland und Europa ein Jahr nach dem Maidan
In diesen Tagen jährt sich der Sieg der ukrainischen Zivilgesellschaft gegen den Präsidenten Viktor Janukovič, der mit seiner Abkehr von Europa die Massenproteste gegen ein korruptes, autokratisches und kremltreues Regime herausgefordert hatte. Über mehrere Monate des Winters 2013/14 wurde der Maidan zum Ort, an dem sich die Zukunft des Landes entscheiden sollte. Nach der Flucht Janukovičs im Februar 2014 sah es allerdings nur für kurze Zeit so aus, als habe dieses ukrainische Drama ein gutes Ende genommen.
Von der Sowjetunion lernen?
26 Jahre nach dem Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan
2015 jährte sich im Februar zum 26. Mal der Abzug sowjetischer Truppen aus Afghanistan. Auch wenn der sowjetische Einsatz jenseits der eigenen Landesgrenzen geführt wurde, veränderte der Krieg in Afghanistan die jeweiligen Gesellschaften spätestens mit der Rückkehr der Soldaten.[1] Exemplarisch können diese Veränderungen anhand der Veteranen des sowjetisch-afghanischen Krieges von 1979-1989 und des Umgangs mit seinen Folgen in verschiedenen post-sowjetischen Gesellschaften nachgezeichnet werden.