Ein Jahr nach dem 7. Oktober 2023
Der Artikel wurde ursprünglich für den Jüdischen Salon am Grindel in Hamburg geschrieben und dort veröffentlicht.
„Beschreiben Sie doch, wie war er, der Morgen des 7. Oktober, wie haben Sie ihn erlebt, empfunden?“
Legitimität und Legalität
Die jüdischen Israelis berufen sich im Streit um Land auf die Bibel, die Palästinenser auf ihr Geburtsrecht. Dabei müssen beide Seiten lernen, dass auch das andere Volk zum Land gehört.
Preserving the Echoes
On October 7, 2023, I woke up at 6:30 am with my two-year-old son, when a jarring message pierced the quiet morning: a neighbor on our community WhatsApp group inquired about the key to the public shelter. My heart pounded as I reached for my phone, a news app already opening. The headline was a picture of a tender in Sderot, a western Negev city, overflowing with what seemed like at least ten armed terrorists. Mere seconds later, the wail of air raid sirens shattered the fragile peace.
The position of Arab Israelis on the events of October 7, 2023
Arab Israelis are originally Palestinian Arabs who were governed by the British Mandate until the UN Partition Plan of 1947. Following this UN resolution, a war broke out between the Jews and Arabs in the land. Arab countries intervened in the war in support of the Palestinians, but the Jews emerged victorious in the 1948 War and the State of Israel was declared as a Jewish-democratic state. The Arabs defined these events as 'Nakba’, which means catastrophe.
Bilder des Siebten Oktobers
Die Bilder und Videoaufnahmen vom 7. Oktober 2023 haben durch ihre Verbreitung in den sozialen Medien weltweit Wirkung entfaltet. Sie haben unter Israelis und Juden Schock und Entsetzen ausgelöst und Assoziationen zu früheren Formen kollektiver Gewalterfahrung provoziert. Sie wurden analysiert und untersucht, dienten zu Information und Propaganda – und wurden bereits in den ersten Tagen nach den Massakern in Zweifel gezogen.
Die Welt aus den Fugen
Unter Mitarbeit von Marie Luise Wallroth und Annette Schuhmann
Jüdische Stimmen hörbar machen
Fast ein Jahr ist vergangen seit dem 07. Oktober 2023, der seither eine Zäsur innerhalb der jüdischen Geschichtsschreibung markiert. Seit die Terrororganisation Hamas an jenem Tag mehr als 1.200 Menschen ermordete, über 240 weitere als Geiseln nahm und nach Gaza verschleppte und mehrere Tausend Raketen auf Israel abfeuerte, ist für Jüdinnen und Juden weltweit eine neue Qualität von Bedrohung spürbar.
Nach dem 7. Oktober
In den Wochen nach dem Massaker des 7. Oktober 2023 veröffentlichte die Redaktion des Online-Archivs der Israelischen Sozialistischen Organisation auf Facebook eine Erklärung, die die Gruppe bereits 1974 in ihrer Zeitschrift Matzpen, aber auch international publiziert hatte. Anlass war das damalige Massaker im nordisraelischen Ma’alot-Tarschicha vom 15. Mai 1974, für das die Demokratische Front zur Befreiung Palästinas (DFLP) die Verantwortung übernahm.
Antisemitische Radikalisierung, rechtsextreme Allianzbildung
Im Januar 2023 veröffentlichte der umstrittene und für seinen vehementen Antisemitismus weit über Frankreich hinaus bekannte Komiker Dieudonné M’Bala M’Bala einen offenen Brief im französisch-israelischen, dezidiert zionistisch ausgerichteten Israël Magazine. Darin bat er alle um Vergebung, die er durch seine „künstlerischen Gesten verletzt“ habe, insbesondere seine „Landsleute der jüdischen Community“.