„Es ist ein Film, nicht die Wahrheit“
Im Winter 1971 kommt Andrew Birkin nach Heidelberg. Der britische Drehbuchautor will mit Albert Speer sprechen. Die Produktionsfirma Paramount Pictures plant eine Verfilmung der 1969 erschienenen „Erinnerungen“ des Architekten und ehemaligen NS-Rüstungsministers. Birkin und Speer sollen gemeinsam am Skript arbeiten.
Fünf Jahrzehnte amerikanischer Geschichte im Film
Karin Herbst-Meßlinger ist Filmwissenschaftlerin und Redakteurin der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin. Sie ist Mitherausgeberin der Publikationen, die die Deutsche Kinemathek alljährlich begleitend zum Filmprogramm der Retrospektive der Berlinale veröffentlicht.
Don‘t predict the future, shape it*
Ein Soldat schaut auf den Bildschirm. Er sitzt in einem Raum mit vielen anderen Soldat*innen des Abhördienstes der israelischen Armee. Sie alle haben Kopfhörer auf und konzentrieren sich auf ihre Bildschirme. Das ist das Setting. Viel mehr an Handlung wird es nicht geben.
Der erste Auschwitz-Spielfilm
Der vorliegende Text ist eine gekürzte und überarbeitete Fassung eines Aufsatzes, der in der Zeitschrift Osteuropa 10 (2012) erschien. Der Spielfilm Die letzte Etappe (1948) von Wanda Jakubowksa wird auf der diesjährigen Berlinale in der Sektion Berlinale Classics gezeigt, die u.a. einen Schwerpunkt auf frühe Holocaust-Spielfilme legt.
Vorstellungen:
Make this period live again
Filme, die sich mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigen, gibt es nur wenige. Begründet wird das häufig damit, dass ein vorrangig als Stellungskrieg geführter Krieg, dem kommerziell-ästhetischen Anspruch von Filmemacher*innen kaum gerecht wird. Der britische Regisseur Sam Mendes und die schottische Drehbuchautorin Krysty Wilson-Cairns haben sich des Themas dennoch angenommen und mit 1917 einen opulenten Kriegsfilm geschaffen.
Anspruch und Motiv des Regisseurs
Das sowjetische Vietnam
Am 12. Dezember 1979 fassten die Vertragspartner in Brüssel den sogenannten NATO-Doppelbeschluss, der vorsah, in Westeuropa nahezu 600 neue Mittelstrecken-Raketen mit Atomsprengköpfen zu stationieren. Es war der Auftakt zu einer Hochphase der Friedensbewegung, die gegen die Pershing-II-Stationierung protestierte, und zur neuen Eiszeit in den Ost-West-Beziehungen.
Was ist eigentlich „Gewaltforschung“?
(Der Beitrag wurde erstmalig am 1. März 2014 auf zeitgeschichteIonline veröffentlicht)
October 7th in Comparative Perspective
This article analyzes the crimes committed by Hamas in Israel on October 7th through a comparison with other historical massacres. This can give us a better understanding of the events than exceptionalist frameworks that see the event either as a part of the "Palestinian liberation struggle" or as the continuation of historical Jewish suffering.
Das Hier und Jetzt
Mit dem Beginn der russischen Totalinvasion in die Ukraine am 24. Februar 2022 war das Leben von Millionen Menschen bedroht. Tausende von Zivilist*innen, darunter auch Kinder, erlitten Traumatisierungen aufgrund der Raketenschläge, Luftangriffe, Artilleriebeschuss von Siedlungen an unzähligen Orten unseres Staates, aber vor allem an der Frontlinie. Viele von ihnen waren gezwungen, ihre Heimatorte zu verlassen, um einen sichereren Ort zum Leben zu finden und ihre emotionalen und physischen Kräfte zu regenerieren.
Der Krieg als Herausforderung, der Krieg als Möglichkeit
Es existiert die Illusion, dass Historiker*innen, im Gegensatz zu Vertreter*innen anderer Berufe, in einer so außergewöhnlichen Situation wie einem Krieg einen Vorteil hätten. Du hast als Historiker oder Historikerin einen Haufen Bücher gelesen, sogar Aufsätze geschrieben und leidenschaftlich auf Konferenzen über die Überlebensstrategien von Durchschnittsmenschen diskutiert. Du hast deinen Studierenden und Schüler*innen jahrelang beigebracht, dass es den Durchschnittsmenschen nicht gebe und dass es jedermanns konkrete Wahl sei, die den Gang der Geschichte bestimme.