„Lieber Thomas“

Zur aktuellen Rezeption

Thomas Brasch ist ein Untoter. Zwanzig Jahre nach seinem Tod ist der Schriftsteller, Filmemacher und Übersetzer bekannter als zum Zeitpunkt seines Todes. Dabei sind es weniger seine Bücher, Filme und Theaterstücke, die wiederentdeckt werden, sondern vielmehr das Echo seiner Persönlichkeit und seiner Werke in den Filmen, Büchern und in der Musik anderer.

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Opposition durch Information

Nach seiner Genesung in Deutschland kehrte Nawalny im Januar dieses Jahres nach Russland zurück und wurde auf der Stelle festgenommen, woraufhin die Behörden eine beispiellose Repressionswelle gegen jene Bewegung einleiteten, die er seit Ende der 2000er Jahre anführt. Nawalny wird nun für mehr als zwei Jahre im Gefängnis sitzen, wahrscheinlich sogar länger: Die russischen Strafverfolgungsbehörden haben im August neue Strafverfahren gegen ihn und sein Team eingeleitet.

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Wer war die Frauenbewegung im Kaiserreich – und wenn ja, wie viele?

Frauenbewegungen in ihren „langen Wellen“ (Ute Gerhard) weisen historische ‚Interferenzen‘ auf, die sich insbesondere an Konflikten, Brüchen ebenso wie Solidaritäten und Bündnissen zeigen. Diese Phänomene lassen sich in Frauenbewegungskontexten über große Zeiträume hinweg nachweisen.

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Gewalt gegen Weimar

Von der Weimarer unterscheidet die Berliner Republik vieles: die ökonomische Stabilität, die postklassische nationale Identität, die Stärke der politischen Mittel und insbesondere eine aus der Erfahrung der NS-Herrschaft und ihres völkermordenden Ausgangs erwachsene Sensibilität für historische Irrwege.

 

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Niedergang und Renaissance einer Kulturtechnik

Nur Frauen tragen Kleider, Männer tragen blau. Männer sind stark, Frauen hysterisch. Das ist selbstverständlich alles ausgemachter Quatsch, dennoch behaupten sich solche antiquierten, geschlechtsspezifischen Zuschreibungen und Stereotype ausdauernd, selbst in der Gegenwart. Gleiches galt lange Zeit für die Tätowierung, die in westlichen Gesellschaften wie den USA viele Jahrzehnte als rein maskulines Ausdrucksmedium betrachtet wurde, ähnlich dem Bodybuilding.

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Forschung auf ALG 1 und Hartz IV

Mit unserem Hashtag #IchBinHanna, der auf ein Erklärvideo des BMBF zum Wissenschaftszeitvertragsgesetz zurückgeht, sind prekäre Arbeitsbedingungen wie nie zuvor in den Twitter-Fokus geraten. Dank tausender Tweets von Wissenschaftler:innen, die Forschung und Lehre unter prekären Arbeitsverhältnissen in Deutschland ein Gesicht geben, hat es der Hashtag auf Platz 1 der Trends in Deutschland geschafft.

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Stau

Dreißig Jahre nach der deutschen Vereinigung werden vor allem Stimmen lauter, die einen grundlegenden Perspektivwechsel in der Geschichtsschreibung fordern: Erfahrungen und Perspektiven von People of Color, Jüdinnen und Juden sowie Geflüchteten sollten stärker in die Betrachtung der „Wiedervereinigung“ und der anschließenden Transformationsprozesse einbezogen werden. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der 2020 erschienene Herausgeber*innenband Erinnern stören von Lydia Lierke und Massimo Perinelli.[1]

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„Es ist nicht schlimm, die Mutter eines Rollstuhlfahrers zu sein …“

(Der Beitrag wurde in Co-Autor*innenschaft mit einer belarusischen Wissenschaftlerin verfasst.)

 

Für Sjarhej Drasdouski und andere Menschen mit Behinderung, die vom Lukaschenka-Regime verfolgt wurden und werden.

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„Lukaschenka 80 %“

Am 9. August 2020 fanden die Präsidentschaftswahlen in Belarus statt. Erwartungsgemäß erklärte die Zentralwahlkommission den autoritären Amtsinhaber Aljaksandr Lukaschenka mit 80,1 % zum Wahlsieger. Zehntausende Menschen in der Hauptstadt Minsk und in der belarusischen Provinz gingen auf die Straßen, um gegen die offenkundige, dreiste Wahlfälschung zu protestierten. Das Regime ließ die Protestkundgebungen mit rabiater Gewalt niederschlagen und friedliche Demonstranten und Demonstrantinnen brutal misshandeln. Mindestens sieben Menschen wurden dabei getötet.

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Für die Umwelt, gegen den Staat

Leipzig, Frühjahr 1988. Die junge Franka verliebt sich in den Krankenpfleger Stefan, der Kontakt zu einer oppositionelle Umweltgruppe hat. Im Schutz der Kirche organisiert er zusammen mit ein paar Freund*innen Friedensgebete, um auf die Luftverschmutzung und andere gravierenden Umweltprobleme in der Stadt aufmerksam zu machen. Franka kommt aus einem linientreuen Elternhaus, Kritik am Staat ist zu Hause nicht erwünscht.

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