Gabriele Metzler

Paris, 17. Oktober 1961: Ein Polizeimassaker im Zeichen der (Un-)Sicherheit

Mechanismen des Othering im kolonialen Konflikt

Am 17. Oktober 1961 ereignete sich in Paris „der blutigste Akt staatlicher Repression gegenüber Straßenprotesten in der westeuropäischen Zeitgeschichte“.[1] Was als friedliche Demonstration von 20-30.000 Algerier:innen begonnen hatte, mündete in ein Polizeimassaker, in dessen Verlauf eine ungewisse Zahl von Menschen ihr Leben verloren.

Marcus Schäfer

Für Gott und Vaterland?

Von der Demontage nationalistischer Geschichtsschreibung im Videospiel BioShock Infinite

Wir befinden uns im Jahr 1912. Die fliegende Stadt „Columbia“, einst technologisches Vorzeigeprojekt der USA, hat sich vor genau 10 Jahren von den Staaten losgesagt und ist in den Wolken verschwunden, um ein neuer „Garten Eden“ zu werden. Sie ist inzwischen ein fundamental religiöser Stadtstaat unter der Führung des „Propheten“ Comstock geworden, der sich im Auftrag Gottes sieht, dass Sodom auf Erden zu tilgen. Comstock ist Verfechter der „weißen Vorherrschaft“, was sich auch in der städtischen Propaganda widerspiegelt, die sich hier auf dem Artikelbild betrachten lässt.

Laura Haßler, Dominik Rigoll

Über Rechte reden. Der deutsche Nationalismus nach 1945

Ein Podcast

Die Geschichte der Bundesrepublik wird meist als die einer zunehmenden Liberalisierung erzählt. Außen vor bleibt dabei meist, wie verschiedene Formen des Nationalismus in diese Meister-Erzählung passen. Tatsächlich zeigen neuere Forschungen, dass in Westdeutschland nicht nur Prozesse stattfanden, die das Land liberaler machten, sondern auch solche, durch die es nationalistischer wurde.

Janaina Ferreira dos Santos

The Color Purple goes Spielberg

Alice Walkers Roman im Filter Hollywoods der 1980er-Jahre

Als ich einen Text über den Film "The Color Purple" (1985, dt. "Die Farbe Lila") zu schreiben begann, musste ich mir zunächst meine eigene Beziehung zu diesem Film vor Augen führen. Die literarische Vorlage, Alice Walkers gleichnamiger Briefroman aus dem Jahr 1982, war Pflichtlektüre als ich in den 2000er Jahren in Brasilien zur Schule ging. Das Buch war zwar auch in Deutschland erfolgreich, seine Bedeutung in postkolonialen Gesellschaften geht darüber aber noch weit hinaus.

Svea Hammerle

Schonungslose Gewaltdarstellungen alleine machen noch keinen Anti-Kriegsfilm

Saving Private Ryan

Den Soldaten in den Landungsbooten zittern die Hände, sie übergeben sich und beten. Dann beginnt der Beschuss aus den deutschen Maschinengewehren. Unzählige Soldaten sterben in der Brandung und am Strand. Der Tod im Krieg wird in all seinen schaurigen Facetten aufgezeigt: aufgerissene Bäuche, abgetrennt Körperteile und zerschossene Köpfe. Die Gewalt ist nur schwer zu ertragen, doch auch wer wegschaut, hört noch die Schreie der sterbenden Soldaten.

Anja Tack, Achim Saupe

Potsdams umstrittene Authentizität

z|o im Gespräch mit Anja Tack und Achim Saupe über Städtische Authentizität und die Auseinandersetzung um die Garnisonkirche

z|o: Ihr beschäftigt Euch in Euren Projekten mit Auseinandersetzungen über Geschichte im städtischen Raum. Euer Projekt trägt den, wie ich finde, erklärungsbedürftigen Titel „Urbane Authentizität“. Was ist damit gemeint?

Arpine Maniero

Nach Berg-Karabach kommt Armenien

Wissenschaftliche Beziehungen zu Aserbaidschan neu bewerten: Ein Aufruf

Gegen die Verfälschung der Geschichte Armeniens
Ein Aufruf von Wissenschaftler*innen zur Neubewertung der Beziehungen zu Aserbaidschan

Ein Aufruf an Wissenschaftler:innen, wissenschaftliche Einrichtungen
und Förderinstitutionen

Franziska Davies

Alte und neue Abgründe

Wojciech Smarzowskis Film „Die Hochzeit“ verbindet die polnische Gegenwart mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs

Als im Herbst 2021 der neue Film von Wojciech Smarzowski „Die Hochzeit“ in die polnischen Kinos kam, veröffentlichte die PiS-nahe Gazeta Polska eine Rezension mit dem Titel „Smarzowski stachelt zum Hass“ auf. Sein Film, so einer der Vorwürfe, würde „Antisemitismus, Rassismus und Mord“ gleichsetzten mit dem Engagement für den „Schutz des Lebens“. Eine solche „plumpe Propaganda“ habe es bisher im polnischen Kino noch nicht gegeben. Der Verfasser der Rezension war sich dabei nicht zu schade, den Film in eine Reihe zu stellen mit den antisemitischen Filmen der Nationalsozialisten.

Martin Schulze Wessel

Faschismus? Genozid? Vernichtungskrieg?

(Reprint)

Diesem Beitrag liegt die diesjährige Droysen-Lecture des Instituts für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin zugrunde. Der Text erschien erstmals am 25.