Die Vielfalt des Erinnerns
Warum wir die russische Erinnerung an den Krieg brauchen
Die russische Gesellschaft hat bisher kein einheitliches Geschichtsbild entworfen, auch kein ‚postsowjetisch verordnetes Geschichtsbild‘, wie Hans Mommsen titelte.[1]
Vor allem die russische Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg war und bleibt heterogen.
Russlands geschichtspolitischer Sonderweg
Der „Große Vaterländische Krieg“ und die Feiern am 9. Mai 2015
Die Debatte um die Teilnahme der Bundeskanzlerin an den Feierlichkeiten am 9. Mai in Moskau und die Aufregung um den vereitelten Triumphzug der Rockergruppe „Nachtwölfe“ nach Berlin haben die öffentliche Aufmerksamkeit auf das russische Gedenken an den „Großen Vaterländischen Krieg“ gelenkt.
„Herojam kawa“?
70 Jahre nach Kriegsende sucht die Ukraine nach einer neuen Geschichtskultur
Wenn Europa in den kommenden Wochen des 70. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs gedenkt, wird dies aufs Neue die geschichtskulturelle Ost-West-Spaltung des Kontinents demonstrieren. Während in Mittel- und Westeuropa am 8. Mai an die Befreiung vom Nationalsozialismus erinnert wird, feiert Russland am 9. Mai mit einer großen Militärparade in Moskau seinen Sieg im „Großen Vaterländischen Krieg“.
Hölle 17 – Treffpunkt der neuen Computerindustrie
Die Geschichte der CeBIT
Die CeBIT alias „Centrum für Büro- und Informationstechnik“ ist die weltweit größte Messe für Büro-, Informations- und Kommunikationstechnik und findet jedes Frühjahr in Hannover-Laatzen statt. Die erste eigenständige CeBIT öffnete 1986 ihre Tore, doch reichen ihre Wurzeln bis in die Gründungsphase der älteren hannoverschen Industrieausstellung zurück.
Die Masken sind gefallen
Die Ukraine, Russland und Europa ein Jahr nach dem Maidan
In diesen Tagen jährt sich der Sieg der ukrainischen Zivilgesellschaft gegen den Präsidenten Viktor Janukovič, der mit seiner Abkehr von Europa die Massenproteste gegen ein korruptes, autokratisches und kremltreues Regime herausgefordert hatte. Über mehrere Monate des Winters 2013/14 wurde der Maidan zum Ort, an dem sich die Zukunft des Landes entscheiden sollte. Nach der Flucht Janukovičs im Februar 2014 sah es allerdings nur für kurze Zeit so aus, als habe dieses ukrainische Drama ein gutes Ende genommen.
Von der Sowjetunion lernen?
26 Jahre nach dem Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan
2015 jährte sich im Februar zum 26. Mal der Abzug sowjetischer Truppen aus Afghanistan. Auch wenn der sowjetische Einsatz jenseits der eigenen Landesgrenzen geführt wurde, veränderte der Krieg in Afghanistan die jeweiligen Gesellschaften spätestens mit der Rückkehr der Soldaten.[1] Exemplarisch können diese Veränderungen anhand der Veteranen des sowjetisch-afghanischen Krieges von 1979-1989 und des Umgangs mit seinen Folgen in verschiedenen post-sowjetischen Gesellschaften nachgezeichnet werden.
Die mikropsychia des Gedenkens
Zur Debatte um die Kunstaktion „Erster Europäischer Mauerfall“
Die parallel zu den Feierlichkeiten anlässlich des 25. Jahrestages des Mauerfalls initiierte Kunstaktion „Erster Europäischer Mauerfall“ des Berliner Kollektivs „Zentrum für politische Schönheit“ (ZPS) löste in den vergangenen Wochen eine beachtliche mediale und politische Resonanz aus. Insbesondere die temporäre Entfernung der sieben, dem Gedenken der Maueropfer gewidmeten Kreuze von ihrem ursprünglichen Standort am Reichstagsufer, welche die Aufmerksamkeit auf das Schicksal von Geflüchteten an den europäischen Außengrenzen lenken sollte, wurde ausgesprochen kontrovers beurteilt.
Mehr Ostpolitik wagen
Warum die Ukraine-Krise Antworten jenseits des Blockdenkens braucht
Keine Frage: Sewastopol und Donezk sind das europäische 9/11. Die russische Annexion der Krim und der Bürgerkrieg in der Ostukraine haben vielen Hoffnungen und Selbsttäuschungen ein jähes Ende gesetzt, auf die sich die europäische Friedensordnung seit dem Fall der Berliner Mauer gründete. Der Siegeszug von Demokratie, Marktwirtschaft und NATO-Basen gen Osten, der ein Vierteljahrhundert lang unaufhaltsam schien, ist fürs Erste gestoppt.
Angsterfahrungen und Täuschungserlebnisse
Authentizitätsfiktionen im Rundfunk von den 1930er Jahren bis in die Gegenwart
Der junge Orson Welles (1915-1985), später hochgerühmter Filmregisseur, inszenierte 1938 nach der Vorlage des Science-Fiction-Romans „War of the Worlds“ von Herbert George Wells (1866-1946) ein Hörspiel, das weltweite Bekanntheit erlangen sollte. Der Roman handelt von einer Invasion der Erde durch Marsbewohner, unterstützt von lebensbedrohlichen Kampfmaschinen. Welles verlegte den Ort der Handlung von Großbritannien an die amerikanische Ostküste und inszenierte das Hörspiel als täuschend echte Direktübertragung des Hörfunks – auch, um mit Hilfe dieses Kunstgriffs Aufmerksamkeit zu erregen.
25 Jahre Mauerfall
Die Verwandlung Deutschlands
Die nationalen Befindlichkeiten haben sich nach 1989 radikal gewandelt. Die anfängliche Skepsis gegenüber der Wiedervereinigung ist einer neuen deutschen Leichtigkeit gewichen. Wie aus zwei gegensätzlichen Systemen eine Einheit entstand.
Politischer Ladenhüter