Die USA in der Zeitgeschichte
Eine Materialsammlung zur US-Präsidentschaftswahl am 3. November 2020
zeitgeschichte|online:
Andreas Etges, „Never waste a good crisis”. Über 2020 als möglichen Wendepunkt in der amerikanischen Geschichte, in: Zeitgeschichte-online, Juli 2020.
Mario Keßler, Die USA heute. Politik und Gesellschaft in Bewegung, in: Zeitgeschichte-online, Juni 2020.
„Es ist ein Film, nicht die Wahrheit“
Albert Speers Arbeit am Mythos
Im Winter 1971 kommt Andrew Birkin nach Heidelberg. Der britische Drehbuchautor will mit Albert Speer sprechen. Die Produktionsfirma Paramount Pictures plant eine Verfilmung der 1969 erschienenen „Erinnerungen“ des Architekten und ehemaligen NS-Rüstungsministers. Birkin und Speer sollen gemeinsam am Skript arbeiten.
„Never waste a good crisis”
Über 2020 als möglichen Wendepunkt in der amerikanischen Geschichte
Am 7. März 1965 marschierten über 500 Menschen in einem friedlichen Protestzug über die Edmund Pettis Bridge in Selma, Alabama, im Süden der USA, um für die Durchsetzung des Wahlrechts für schwarze Amerikaner*innen zu demonstrieren. Auf der anderen Seite angelangt, wurden sie von berittener Polizei niedergeknüppelt und mit Tränengas beschossen. Die Polizeigewalt am „Bloody Sunday“ wurde live in die Wohnzimmer des Landes ausgestrahlt und sorgte für Entsetzen. Zwei Wochen später, am 21.
Von Mythen und Metadaten
In „Permanent Record“ erzählt Edward Snowden sein Leben als Computerspiel
Ein markantes Kennzeichen jener Autobiografien, die entlang der politischen Epochenzäsuren der Zeitgeschichte erzählt wurden, ist das Streben ihrer Autor*innen, eine innere „Ich-Kontinuität“ jenseits der erlebten Systembrüche zu wahren. Eine besondere Herausforderung stellt dies für Personen dar, deren Vita unmittelbar mit der Stabilität, dem Aufstieg oder dem Niedergang politischer Systeme oder militärischen Konflikten verknüpft ist.
Es reicht!
Ein Kommentar zur gegenwärtigen Selbstzerstörung Amerikas
Mit dem Notruf aus einem Eckladen von „Cup Foods“ in Minneapolis begann die Konfrontation am Abend des 25. Mai. Ein Verkäufer teilte mit, dass ein 46-jähriger schwarzer Mann namens George Floyd anscheinend beim Kauf von Zigaretten einen gefälschten 20-Dollar-Schein benutzt habe. Daraufhin stellten zwei herbeigeeilte Polizisten den früheren Sportler zur Rede, zerrten ihn aus seinem SUV, und legten ihm Handschellen an. Dann kam der erfahrene Ausbilder Derek Chauvin mit einem weiteren Polizisten dazu und übernahm das Kommando.
Die USA heute
Politik und Gesellschaft in Bewegung
Politik und Gesellschaft in den USA sind in diesen Tagen derart in Bewegung, dass jede Bestandsaufnahme nur temporären Charakter haben kann und von den Ereignissen womöglich bald überholt wird. Eine solche Bestandsaufnahme sei hier trotzdem in fünf Punkten versucht:
Erstens: Die Auseinandersetzungen, die die amerikanische Gesellschaft spalten, haben in der Polizeigewalt, die zum Tod des Afroamerikaners George Floyd führte, ihren Anlass, doch die Ursachen dafür sind zum Teil über Jahrzehnte hinweg herangereift.
We are all astronauts?
Zur conditio humana in Zeiten der Corona-Krise
„Wenn in Deutschland jemand weiß, wie sich Isolation anfühlt, dann ist es Alexander Gerst“, konnte ich vor ein paar Tagen den Nachrichten entnehmen.[1] Unser „Astro-Alex“ teilt ja gern – und in den unterschiedlichsten Kontexten – seine Erfahrungen als Langzeit-Bewohner der Internationalen Raumstation.
Die Mauer in den Köpfen
Courtney Stephens und Pacho Velez folgen in „The American Sector“ der Berliner Mauer in die USA
Zunächst erblickt man einen mit Soldaten besetzten Wachturm. Die wacklige Hand des Filmenden schwenkt hin und her, um dabei die Betonmauer, den Stacheldraht, den sogenannten Todesstreifen und einige Fußgänger*innen auf der Westseite festzuhalten. Neugierig und zugleich ungläubig nimmt eine US-amerikanische Familie diese Bilder während eines Besuchs in West-Berlin auf. Immer wieder zoomt die Kamera auf Graffiti an der Berliner Mauer heran. Eines davon fordert: „If you love somebody set them free”.
Fünf Jahrzehnte amerikanischer Geschichte im Film
Ein Interview mit Karin Herbst-Meßlinger über das facettenreiche Werk des Filmregisseurs King Vidor
Karin Herbst-Meßlinger ist Filmwissenschaftlerin und Redakteurin der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin. Sie ist Mitherausgeberin der Publikationen, die die Deutsche Kinemathek alljährlich begleitend zum Filmprogramm der Retrospektive der Berlinale veröffentlicht.
Das sowjetische Vietnam
Der NATO-Doppelbeschluss und der sowjetische Einmarsch in Afghanistan vor 40 Jahren
Am 12. Dezember 1979 fassten die Vertragspartner in Brüssel den sogenannten NATO-Doppelbeschluss, der vorsah, in Westeuropa nahezu 600 neue Mittelstrecken-Raketen mit Atomsprengköpfen zu stationieren. Es war der Auftakt zu einer Hochphase der Friedensbewegung, die gegen die Pershing-II-Stationierung protestierte, und zur neuen Eiszeit in den Ost-West-Beziehungen.