„Auftauchen“ im befreiten Berlin
Ein Interview mit Walter Frankenstein, der das NS-Regime in Berlin überlebte
Vor 75 Jahren, am 27. April 1945, rückten sowjetische Truppen ins Herz von Berlin-Kreuzberg vor. In einem Bunker in der Nähe des U-Bahnhofs Kottbusser Tor entdeckte ein Soldat der Roten Armee eine junge Familie, die dort seit fünf Tagen fast völlig ohne Essen und Wasser ausharrte. Ihre beiden Kinder Peter-Uri (2 Jahre) und Michael (6 Monate) hatte Leonie Frankenstein (23 Jahre) auf das obere Hochbett in dem engen Raum gelegt, sie selbst saß unten und achtete auf sie.
Die Hölle, das sind die anderen...
Gedanken am Ostermorgen
Zu den weniger geläufigen Zeilen aus Goethes bekanntem Osterspaziergang gehören jene, die der Dichter den Menschen seiner Zeit widmete:
Die Pandemie als Generationenkonflikt?
Von „Corona-Partys“ und Moral Panics
Abgesehen von Streamingserviceprovidern, Online-Versandhäusern und Toilettenpapierherstellern gibt es in Zeiten einer globalen Pandemie nur für wenige Menschen Gründe, irgendetwas zu feiern. Dennoch wabert ein besorgniserregendes Phänomen durch die deutsche Medienlandschaft. Ein Phänomen, das suggeriert, dass einige unserer Mitbürger*innen die massiven Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung von Sars-Cov-2 in den Wind schlagen und feiern. In den Medien hat sich dieses Phänomen mit dem Begriff der „Corona-Party“ verbreitet.
Händewaschen in sieben Schritten
„Zu jeder Zeit“ von Nicolas Philibert: Über den Pflegeberuf in Zeiten globalisierter Humanmedizin
Der Virologe Christian Drosten – sonst ganz die Ruhe selbst – schien verärgert. Nach seinem wochentäglichen Podcast im NDR, in dem der Wissenschaftler der Berliner Charité die verunsicherte Republik beratend und aufklärend durch die Zeit der Corona-Pandemie führt, war er in Medien mit einem Appell für Schulschließungen zitiert worden. Tatsächlich hatte Drosten lediglich auf eine entsprechende Praxis zur Zeit der Spanischen Grippe (1918-1920) verwiesen.
Make this period live again
Sam Mendes zeichnet mit „1917“ ein Historiengemälde
Filme, die sich mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigen, gibt es nur wenige. Begründet wird das häufig damit, dass ein vorrangig als Stellungskrieg geführter Krieg, dem kommerziell-ästhetischen Anspruch von Filmemacher*innen kaum gerecht wird. Der britische Regisseur Sam Mendes und die schottische Drehbuchautorin Krysty Wilson-Cairns haben sich des Themas dennoch angenommen und mit 1917 einen opulenten Kriegsfilm geschaffen.
Anspruch und Motiv des Regisseurs
Am Scheideweg?
Die Berlinale vor ihrem 70. Jubiläum
Über kein deutsches Festival wurde in den vergangenen Jahren mehr geschimpft als über die Berlinale. Der Wettbewerb? Mittelmäßig, mutlos und ohne erkennbares Profil. Das Programm der anderen Sektionen? Unübersichtlich, beliebig und künstlerisch nur selten herausragend. Der Führungsstil des langjährigen Festivaldirektors Dieter Kosslick? Selbstverliebt, patriarchalisch und behäbig. Das Festival an sich? Entweder zu wenig Stars und zu viel elitäre Filmkunst, oder genau umgekehrt – je nachdem, welche Zeitung man gerade las.
Bildgeschichten 2019 | Teil 5
Mit Beiträgen von Lucia Halder, Pia Kleine, Hanno Hochmuth, Sylvia Necker und Christine Bartlitz
Ist das Voyeurismus?
Von Lucia Halder
Bildgeschichten 2019 | Teil 1
Mit Beiträgen von Annette Vowinckel, Helen Thein, Andreas Ludwig und Miriam Zlobinski
Die Schreibmaschine
Prothese, bürokratisches Herrschaftsinstrument, Wegbereiterin der digitalen Welt
von Annette Vowinckel
Militarisierung statt Liberalisierung?
Rechtes Liedgut im Liederbuch der Bundeswehr seit den 1950er Jahren
Das Liederbuch der Bundeswehr war von Beginn an umkämpft. Diese offizielle Liedersammlung, 1958 in erster Auflage erschienen, sollte – und soll bis heute – den „Geist der Truppe“ widerspiegeln. Symbolisch wurde und wird in Debatten um die Liedauswahl verhandelt, was Soldatentum nach den Erfahrungen des Nationalsozialismus bedeuten und welche Rolle Militarismus in der westdeutschen Gesellschaft einnehmen darf.
Sebastião Salgado ist ein guter Fotograf
Sebastião Salgado
Der erste Fotograf unter den Preisträgern des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels
Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2019 geht an Sebãstiao Salgado (*1944). Damit wird erstmals in der 69-jährigen Geschichte des Preises ein Fotograf ausgezeichnet. Die Laudatio wird der Filmemacher und Fotograf Wim Wenders am 20. Oktober 2019 in Frankfurter Paulskirche halten.