Michael Bies

Juli 1830: Zeitenwende in Paris

In der Literatur der Moderne werden Vorstellungen von einem Zeitenwechsel oder einer Zeitenwende besonders in der Auseinandersetzung mit Revolutionen artikuliert.

 

Zeitenwenden bei Balzac

Alexandra Preitschopf

Antisemitische Radikalisierung, rechtsextreme Allianzbildung

Der tiefe Fall des französischen Komikers Dieudonné

Im Januar 2023 veröffentlichte der umstrittene und für seinen vehementen Antisemitismus weit über Frankreich hinaus bekannte Komiker Dieudonné M’Bala M’Bala einen offenen Brief im französisch-israelischen, dezidiert zionistisch ausgerichteten Israël Magazine. Darin bat er alle um Vergebung, die er durch seine „künstlerischen Gesten verletzt“ habe, insbesondere seine „Landsleute der jüdischen Community“.

Julius Redzinski

Dahomey: Wenn Fiktion zu Dokumentation wird

Mati Dops Dokumentation über die Restitution afrikanischer Kulturgüter gewinnt den Goldenen Bären der 74. Berlinale

Seitdem der französische Präsident Emanuel Macron Ende 2017 in einer Rede vor  Studierenden in Ouagadougou, Burkina Faso ankündigte, dass "[…] innerhalb von fünf Jahren die Bedingungen hergestellt sind für endgültige oder vorübergehende Restitutionen des afrikanischen Kulturgutes aus französischen Museen an Afrika […]" ist eine enorme Dynamik in die Diskussion über und den Umgang mit kolonialer Raubkunst gekommen.

Gabriele Metzler

Paris, 17. Oktober 1961: Ein Polizeimassaker im Zeichen der (Un-)Sicherheit

Mechanismen des Othering im kolonialen Konflikt

Am 17. Oktober 1961 ereignete sich in Paris „der blutigste Akt staatlicher Repression gegenüber Straßenprotesten in der westeuropäischen Zeitgeschichte“.[1] Was als friedliche Demonstration von 20-30.000 Algerier:innen begonnen hatte, mündete in ein Polizeimassaker, in dessen Verlauf eine ungewisse Zahl von Menschen ihr Leben verloren.

Svea Hammerle

Schonungslose Gewaltdarstellungen alleine machen noch keinen Anti-Kriegsfilm

Saving Private Ryan

Den Soldaten in den Landungsbooten zittern die Hände, sie übergeben sich und beten. Dann beginnt der Beschuss aus den deutschen Maschinengewehren. Unzählige Soldaten sterben in der Brandung und am Strand. Der Tod im Krieg wird in all seinen schaurigen Facetten aufgezeigt: aufgerissene Bäuche, abgetrennt Körperteile und zerschossene Köpfe. Die Gewalt ist nur schwer zu ertragen, doch auch wer wegschaut, hört noch die Schreie der sterbenden Soldaten.

Marie-Christine Scholz

Gute Unterhaltung, didaktisch wertvoll?

Die französische Fernsehserie „Un Village Français“

Am 10. Mai 1940 überfällt die deutsche Wehrmacht Frankreich, innerhalb weniger Tage sind die französischen Truppen besiegt und das Land besetzt.

Rebecca Wegmann

Augenblicke aus den Lagern

Häftlingsfotografien aus NS-Konzentrations- und Vernichtungslagern als Quelle des dokumentarischen Erinnerungsfilms

Bruchstücke der Vergangenheit

Laut prasselt der Regen über eine grüne Wiesenlandschaft. Regentropfen fallen auf die Blätter von Birken, die am Rand einer mit Gras bewachsenen Wiese im Wind wippen. In der Nähe der Birken hat sich Wasser in einer Vertiefung in der Erde gesammelt. Viele Regentropfen brechen die  Wasseroberfläche dieses kleinen Tümpels. Rhythmisch fällt der Regen, Tropfen für Tropfen.

Rebecca Wegmann

An impossible encounter with the past

Interview with French director Christophe Cognet about the need to represent the camps from the inside

In some of the NS concentration camps, inmates were able to take clandestine pictures from the spring of 1943 until the autumn of 1944. Although they were risking their lives by doing so, prisoners in concentration and extermination camps took photographs and even managed to smuggle canisters of film beyond the camp gates. Yet their hopes of galvanising the Global public into action would remain unfulfilled.

Bénédicte Savoy, Gabriele Metzler

Über das Zurückgeben

Ein Interview von Gabriele Metzler mit Bénédicte Savoy

Emmanuel Macron ist nicht nur der erste französische Präsident, der nach der Kolonialzeit seines Landes geboren wurde, sondern auch der erste, der unumwunden von einer Kolonialschuld spricht und bereits 2017 – unter zum Teil heftiger Kritik – sein Vorhaben andeutete, Rückführungen von Kulturobjekten in ihre Herkunftsländer im Globalen Süden anzuregen.

Rebecca Wegmann

Golda Maria, eine Holocaust-Überlebende erzählt

Lebensgeschichte einer französisch-jüdischen Familie

Eine ältere Dame mit weißem Haar, gekleidet in ein azurblaues Kleid, sitzt auf einem Sofa in einer Pariser Altbauwohnung, der Kamera, die nur wenige Meter vor ihr steht, zugewandt. Von der rechten Seite scheint durch die großen Fenster die hellorangene Herbstsonne in das Wohnzimmer des Altbaus der französischen Hauptstadt.