Wenn die Vergangenheit zur Ressource wird

Mit der Öffnung des Eisernen Vorhangs brachen 1989/1990 die staatssozialistischen Systeme in Ostmitteleuropa zusammen. Durch den Kalten Krieg gezeichnete Städte wie Breslau und Berlin blicken heute auf eine fast 30 Jahre währende Transformationsphase zurück. Und in beiden Städten ist das Bedürfnis nach Aneignung der eigenen Geschichte besonders zu spüren.

zurück

Wiktor Listopadzki

Wiktor Listopadzki
Ich denke, um den Krieg zu erklären, muss so etwas auch erzählt werden ...

zurück

Verleugnete Erinnerung

Auschwitz-Birkenau, Treblinka, Sobibor: Die Namen zahlreicher Vernichtungslager der Nationalsozialisten sind generationsübergreifend fester Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses. Es gibt kaum jemanden, der den Klang ihrer Namen nicht mit dem Leid und dem grausamen Tod von Millionen Opfern der nationalsozialistischen Rassen- und Vernichtungspolitik verbindet. Auch die sich überwiegend im damaligen Reichsgebiet befindlichen Konzentrationslager wie Dachau, Buchenwald oder Sachsenhausen sind in der öffentlichen Wahrnehmung sehr präsent.

zurück

Too Close to Home

As much as war is about armed military conflict, it is also fundamentally about mass displacement, broken lives, and lost futures. This simple truth has become way too obvious in large parts of Poland, where providing food, clothes and shelter to strangers, and collecting donations to help refugees from neighboring Ukraine have become common practices among “ordinary” people.

zurück

Augenblicke aus den Lagern

Bruchstücke der Vergangenheit

Laut prasselt der Regen über eine grüne Wiesenlandschaft. Regentropfen fallen auf die Blätter von Birken, die am Rand einer mit Gras bewachsenen Wiese im Wind wippen. In der Nähe der Birken hat sich Wasser in einer Vertiefung in der Erde gesammelt. Viele Regentropfen brechen die  Wasseroberfläche dieses kleinen Tümpels. Rhythmisch fällt der Regen, Tropfen für Tropfen.

zurück

Jarosław Kaczyński und der Abschied von der Transformationszeit

Mit der Parlamentswahl am 13. Oktober steht Polen vor einer Richtungsentscheidung. Nachdem die nationalkonservative Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) von Jarosław Kaczyński vor vier Jahren mit 37,6 % der Stimmen überraschend die absolute Mehrheit im polnischen Sejm erobern konnte, entscheiden die Pol*innen nun darüber, ob sie Kaczyński das Mandat zur Fortsetzung der Alleinregierung geben – oder ob dessen Tage demnächst gezählt sind. Angesichts des europaweiten Aufschwungs des Rechtspopulismus hat diese Wahl über unser östliches Nachbarland hinaus Signalwirkung.

zurück

Von der Fremdheit im Exil, polnischer Volkskultur und der Unmöglichkeit der Liebe

Auf den ersten Blick ist es ein Liebesfilm: Der Musiker Wiktor (Tomasz Kot) verliebt sich in die Volksliedsängerin Zula (Joanna Kulig). Der Titel „Cold War“ bezieht sich eher auf die Gefühlsausbrüche zwischen den beiden Protagonist*Innen als auf die historischen Ereignisse. Das Narrativ wurde schon unzählige Male in der Filmgeschichte erzählt, die zahlreichen Preise, die der Film erhielt (u.a. in Cannes und Seville/European Film Award), müssen daher aus anderen Gründen verliehen worden sein.  

zurück

Sobibor 1943

Am 3. Mai 2018 feierte der Film Sobibor in den russischen Kinos seine Premiere. Seit dem 13. Mai ist er auch in Deutschland zu sehen. Das Regiedebüt von Konstantin Chabenski widmet sich dem Aufstand der jüdischen Häftlinge im deutschen Vernichtungslager Sobibor, das sich auf polnischem Boden befand.

zurück

„Jüdische Täter“ und polnische Retter

Was auch immer die polnische Rechtsregierung bewogen haben mag, die bereits vor anderthalb Jahren vorbereitete Novelle des Gesetzes über das „Institut des Nationalen Gedenkens“ (IPN) plötzlich aus der Schublade zu holen und im Eiltempo durch das Parlament zu peitschen – besonderes diplomatisches und geschichtspolitisches Gespür hat sie dabei jedenfalls nicht bewiesen.

zurück