Ausstellungen

Alle Beiträge zum Schlagwort

Corinna Kuhr-Korolev

Den Haag wartet

Litauische Erinnerungskultur und der Angriff Russlands auf die Ukraine als Déjà-vu

In der monumentalen Gedenkstätte Fort IX am Rande der litauischen Stadt Kaunas wird an 50.000 jüdischen Menschen erinnert, die hier während der deutschen Besatzung zwischen Ende Juni 1941 und Sommer 1944 von SS-Einheiten und litauischen Helfern ermordet wurden.[1] Die meisten von ihnen gehörten zur Bevölkerung der Stadt, aber auch aus Deutschland, Österreich und Frankreich kamen die Opfer.

Alina Müller

“You always have to proof something”

Die wiederentdeckte Dokumentation des Ersten Internationalen Frauen-Filmseminars 1973

Das Kino Arsenal in Berlin Schöneberg 1973: Vom 15. bis zum 18. November fand dort das Erste Internationale Frauen-Filmseminar statt. „Seminar“, falls sich jemand wundert, musste die nicht von einem Filmfestival unterscheidbare Veranstaltung aufgrund von Sponsorenauflagen heißen. Vorgestellt wurden damals 45 Filme aus sieben Ländern. Das Festivalprogramm kam einer Pionierinnenarbeit gleich. 250 Teilnehmer:innen, die in Frauengruppen aktiv waren oder in der Medienbranche arbeiteten, waren eingeladen.

Peter Bratenstein, Lasse Gräf

„Die Verleugneten“ im Fokus

Ein Experteninterview mit Julia Hörath über die neue Wanderausstellung

Erst im Februar 2020 erkannte der Deutsche Bundestag die Menschen, die von den Nationalsozialisten als „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ verfolgt, interniert und ermordet wurden, offiziell als NS-Opfer an.

Jutta Braun

Wem gehört der Sport?

Ein Gespräch mit Veronika Springmann über das Sportmuseum Berlin und die aktuelle Ausstellung zu Fußball im Nationalsozialismus

Veronika Springmann leitet seit 2021 das Sportmuseum Berlin. Sie ist Historikerin und Sportwissenschaftlerin, ihre Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte des Nationalsozialismus, die Geschichte der Gewalt, Körper- und Sexualitätsgeschichte und queere Geschichtsschreibung.

 

(J.B.: Jutta Braun|V.S.: Veronika Springmann)

 

Alina Müller, Nico Städter

Kunst und Kultur im virtuellen Raum

Empfehlungen der Redaktion

Erstveröffentlichung: 17. April 2020.

 

Julius Redzinski

Dahomey: Wenn Fiktion zu Dokumentation wird

Mati Dops Dokumentation über die Restitution afrikanischer Kulturgüter gewinnt den Goldenen Bären der 74. Berlinale

Seitdem der französische Präsident Emanuel Macron Ende 2017 in einer Rede vor  Studierenden in Ouagadougou, Burkina Faso ankündigte, dass "[…] innerhalb von fünf Jahren die Bedingungen hergestellt sind für endgültige oder vorübergehende Restitutionen des afrikanischen Kulturgutes aus französischen Museen an Afrika […]" ist eine enorme Dynamik in die Diskussion über und den Umgang mit kolonialer Raubkunst gekommen.

Tobias Ebbrecht-Hartmann

Begehbares Erbe

Das Projekt MEMORISE entwickelt digitale Zugänge zu Spuren der NS-Verfolgung

Nach seiner Befreiung zeichnete der ehemalige Häftling des Konzentrationslagers Bergen-Belsen, Ervin Abádi, ein Bild, das den Ausschnitt einer Baracke zeigt. Tief gebeugt sitzen zwei Häftlinge in einem Stockbett. Ganz oben liegt ein dritter Häftling. Neben dem Bett, von dem die farbige Tuschezeichnung nur einen Teil darstellt, stehen zwei weitere Häftlinge mit dem Rücken zum Betrachter. Das Bild stellt eine Alltagsszene aus dem Lager dar. Kurz nach der Befreiung angefertigt, ist es ein subjektives Zeugnis der Lagererfahrung.

Alina Müller, Marie Luise Wallroth

Erinnern an und forschen über den Holocaust

Eine überarbeitete Materialsammlung anlässlich des Holocaust-Gedenktages

(Erstveröffentlicht: 26. Januar 2021)

Corinna Kuhr-Korolev

Digitalisierung statt Mumifizierung

Der 100. Todestag Lenins als Anlass für ein längst fälliges Begräbnis

Der 100. Todestag von Wladimir Ilitsch Lenin am 21. Januar 2024 gibt Gelegenheit, erneut zu diskutieren, welche Rolle er heute für Russland spielt und warum die Leiche des Revolutionsführers noch immer auf dem Roten Platz im Mausoleum liegt.[1] Kurzgefasst und vereinfacht lautet die Antwort, dass in Russland eine kritische Auseinandersetzung mit der sowjetischen Geschichte zwar in der Zeit der Perestroika begonnen hat, dieser Prozess aber unter Putin stagnierte.

Robert Mueller-Stahl

Stepping into (a different) Tomorrow

An Interview with Maaza Mengiste on defiance and hope in private photographs of the Italo-Ethiopian War 1935-1941 and beyond

In many ways, photography is right at the heart of Maaza Mengiste’s work. She is a photographer herself, and an avid collector of photographs. But most of all, she is a writer who has turned to photography as a source of both inspiration and critical inquiry. Her latest novel, The Shadow King (dt. Der Schattenkönig), which was shortlisted for the prestigious Booker Prize in 2020, is set in Ethiopia in 1935, when Mussolini’s forces set out to colonize the only independent East African country.