Eine Osterweiterung des deutschen Gedenkens
„An einem schönen Sommertag, als alles duftete und die Felder, Gärten und Bäume in den Obstgärten erblühten mit ihren schönen Fruchtblüten und die Bewohner dies alles genießen konnten, wenn sie nach draußen gingen, hörte man, wie das Radio den Kriegsausbruch meldete.” Im Schtetl Hoschtsch, unweit von Riwne im Westen der Ukraine, laufen die Menschen an jenem Mittag des 22.
„Die Verleugneten“ im Fokus
Erst im Februar 2020 erkannte der Deutsche Bundestag die Menschen, die von den Nationalsozialisten als „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ verfolgt, interniert und ermordet wurden, offiziell als NS-Opfer an.
Jüdische Stimmen hörbar machen
Fast ein Jahr ist vergangen seit dem 07. Oktober 2023, der seither eine Zäsur innerhalb der jüdischen Geschichtsschreibung markiert. Seit die Terrororganisation Hamas an jenem Tag mehr als 1.200 Menschen ermordete, über 240 weitere als Geiseln nahm und nach Gaza verschleppte und mehrere Tausend Raketen auf Israel abfeuerte, ist für Jüdinnen und Juden weltweit eine neue Qualität von Bedrohung spürbar.
Bernhard Gerickes «Europäische Revolution»
Eine von rechts gesteuerte Europäische Revolution fand in der Nachkriegszeit nicht statt. Und doch steht die von Bernhard Gericke (1908–1977) ausformulierte Idee eines solchen Umsturzes exemplarisch für eine im rechtsextremen Milieu Deutschlands verbreitete Position. Früh schon nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges regte sich das „nationale Lager“ im Schatten von CDU, KPD und SPD.
Deutsch-Tschechische Dorfgeschichte erzählt in einem Videospiel
Wir schreiben das Jahr 2001 und befinden uns in einem kleinen Dorf namens Svoboda, nahe der tschechisch-deutschen Grenze. Vor einem abgenutzten Gebäude zerhackt ein alter Mann ein paar Holzscheite, als plötzlich ein für ihn unbekanntes Auto anhält. Misstrauisch beäugt er die aussteigende Person. Diese stellt sich als Mitarbeitender des tschechischen Denkmalamts vor und möchte den Erhaltungswert des alten Schulgebäudes untersuchen. Es beginnt eine Zeitreise durch die dunkelsten Jahre, die dieser Ort jemals erlebt hat.
Who cares? Wen kümmert es wirklich?
Unter dem Motto „Who cares?“ fand vom 27. bis 29. Mai die Konferenz re:publica für die digitale Gesellschaft in Berlin statt.
Das antiziganistische Programm zum Pogrom in Rostock-Lichtenhagen 1992
„Warum, glaubst du, hat dich noch nie jemand nach dieser Geschichte gefragt?“, fragt Izabela Tiberiade ihren Vater in einem 2022 aufgenommenen Interview. Romeo Tiberiade antwortet: „Ich glaube, dass es sie leider nicht interessiert hat.
Antisemitische Radikalisierung, rechtsextreme Allianzbildung
Im Januar 2023 veröffentlichte der umstrittene und für seinen vehementen Antisemitismus weit über Frankreich hinaus bekannte Komiker Dieudonné M’Bala M’Bala einen offenen Brief im französisch-israelischen, dezidiert zionistisch ausgerichteten Israël Magazine. Darin bat er alle um Vergebung, die er durch seine „künstlerischen Gesten verletzt“ habe, insbesondere seine „Landsleute der jüdischen Community“.
„Die Königin von Auschwitz“
„Rudi nennt mich die Königin von Auschwitz“ – diesem Satz, geäußert von Hedwig Höß (Sandra Hüller) gegenüber ihrer Mutter (Imogen Kogge), folgt ein fröhliches Lachen. Es ist historisch fraglich, ob Rudolf Höß (Christian Friedel), der Lagerkommandant des KZ Auschwitz, diese schmeichelnde Bezeichnung für seine Frau verwendete. Nichtsdestotrotz ist sie dramaturgisch zentral für die Darstellung der Hedwig Höß in dem Film.