Say Nothing

Mit Say Nothing erschien im November 2024 auf den Streamingplattformen Disney+ und Hulu eine neunteilige Miniserie über den Nordirlandkonflikt, der von 1969 bis 1998 den Nordosten der irischen Insel zu einem Schauplatz bürgerkriegsähnlicher Gewalt werden ließ. Die Serie basiert auf dem internationalen Non-Fiction-Beststeller Say Nothing des US-amerikanischen Journalisten Patrick Radden Keefe aus dem Jahr 2018 und verwandelt das komplexe Sachbuch in ein Unterhaltungsformat.

zurück

Prenzlauerberginale: Die filmische Erkundung eines („mythischen“) Bezirks im Wandel

Stephan Müller ist Historiker, er betreibt das Geschichtsbüro Müller. Seit 2016 organisiert und konzipiert er neben anderen Filmfesten jährlich das (jeweils komplett ausverkaufte) Filmfestival Prenzlauerberginale. Seit drei Jahren wird das Filmfest vom Berliner Aufarbeitungsbeauftragten gefördert.

zurück

Yomigaeru Koe oder Die verschwundene Stimme, die wieder aufgetaucht ist

Die Dokumentarfilmerin Park Soo-nam, Japanisch-Koreanerin zweiter Generation, drehte und bewahrte ihr ganzes Leben lang einmalige Zeitzeugnisse der koreanischen Minderheit in Japan, in Film-und Schriftform. Rund 50 Stunden an 16mm-Filmmaterial sowie Tonaufnahmen sind bis zur Entstehung von Voices of the Silenced noch nicht filmisch verarbeitet. Es sind Einblicke in die Schicksale und den Alltag einer Bevölkerungsgruppe, die bis in unsere Gegenwart hinein mit Ausgrenzung und Diskriminierung zu kämpfen hat.

zurück

Filme, Fakten und Fiktionen

Zum fünften und gleichzeitig zum letzten Mal fanden die Internationalen Filmfestspiele Berlin 2024 unter der Leitung von Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek statt. Ab 2025 wird die US-Amerikanerin Tricia Tuttle die Berlinale leiten.

zurück

„Das Deutsche Kettensägenmassaker“

„Sie kamen als Freunde und wurden zu Wurst“ lautet der lakonische Werbespruch für Schlingensiefs Schocker von 1990. „Das Deutsche Kettensägenmassaker hat dann auch einen recht knappen Plot: Die Leipzigerin Clara fällt im Wiedervereinigungstaumel einer Gruppe westdeutscher Kannibalen in die axtschwingenden Hände, die offensichtlich schon seit dem Mauerfall nach Zonis greifen (oder hacken). „Jetzt beginnt der Markt“ lässt Schlingensief einen der Halsabschneider sagen.

zurück

Fragen an die Gegenwart - Zeitgeschichte im Kurzfilm

Eine junge Frau und ein kleines Mädchen treffen in ihrer jeweils eigenen Verzweiflung aufeinander und gehen ein Stück des Weges zusammen. Im Verlauf dieser Begegnung entstehen sämtliche Etappen der Liebe – oder weniger pathetisch das „Wir“.

zurück

„Die Königin von Auschwitz“

„Rudi nennt mich die Königin von Auschwitz“ – diesem Satz, geäußert von Hedwig Höß (Sandra Hüller) gegenüber ihrer Mutter (Imogen Kogge), folgt ein fröhliches Lachen. Es ist historisch fraglich, ob Rudolf Höß (Christian Friedel), der Lagerkommandant des KZ Auschwitz, diese schmeichelnde Bezeichnung für seine Frau verwendete. Nichtsdestotrotz ist sie dramaturgisch zentral für die Darstellung der Hedwig Höß in dem Film.

zurück

Die ZDF-Serie „Unser Walter“ aus dem Jahr 1974 offenbart gesellschaftliche Vorurteile und Missstände

Es ist mir eine besondere Freude den diesjährigen Gewinner des „Zeitgeschichte digital“-Preises in der Kategorie „Wissenschaft“ vorzustellen. Raphael Rössels hervorragender Aufsatz „Das muss ertragen werden“. Die Serie „Unser Walter“ (ZDF 1974) und die Familiarisierung von Behinderung ist im Jahr 2022 in den Zeithistorischen Forschungen erschienen.

zurück

„Es hat lange, lange gedauert bis wir Menschen geworden sind“

Margot Friedländer nimmt durch ihren unermüdlichen Einsatz gegen den Antisemitismus in Deutschland eine bedeutende Rolle in der Erinnerungsarbeit über den Nationalsozialismus ein. Als Überlebende des Holocaust teilt sie ihre traumatischen Erfahrungen und setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, das Bewusstsein für die nationalsozialistischen Verbrechen zu schärfen.

zurück

Motzen und Trotzen: 1993 erhitzten zwei ARD-Serien das deutsch-deutsche Fernseh-Gemüt

Im Jahr 1993 war der „Gipfel der Schamlosigkeit“ für eine Zuschauerin aus Weißenfels erreicht.[1] Sie überlege, ob sie in Anbetracht dessen, was sich auf dem TV-Bildschirm abspiele, überhaupt noch für die ARD-Anstalten zahlen wolle.

zurück