Körper

Alle Beiträge zum Schlagwort

Alina Müller

“You always have to proof something”

Die wiederentdeckte Dokumentation des Ersten Internationalen Frauen-Filmseminars 1973

Das Kino Arsenal in Berlin Schöneberg 1973: Vom 15. bis zum 18. November fand dort das Erste Internationale Frauen-Filmseminar statt. „Seminar“, falls sich jemand wundert, musste die nicht von einem Filmfestival unterscheidbare Veranstaltung aufgrund von Sponsorenauflagen heißen. Vorgestellt wurden damals 45 Filme aus sieben Ländern. Das Festivalprogramm kam einer Pionierinnenarbeit gleich. 250 Teilnehmer:innen, die in Frauengruppen aktiv waren oder in der Medienbranche arbeiteten, waren eingeladen.

Luisa Jabs

Glaube, Liebe, Hoffnungslosigkeit

„Des Teufels Bad“ porträtiert ein Frauenleben anhand historischer Dokumente aus dem 18. Jahrhundert

Trigger-Warnung: Depression, Selbstverletzung, Suizid, Gewalt an Kindern

 

Jutta Braun

Im Lauf durch die Epochen

Aktuelle Fragen und Methoden der Zeitgeschichte des Sports

Die Kurve des öffentlichen Interesses an Sportgeschichte zeigt seit Jahren steil nach oben. Zeithistoriker*innen und Vertreter*innen anderer Fachrichtungen entdecken zunehmend das Potential der Erforschung dieses Gesellschaftsbereichs zum Verständnis des politischen und gesellschaftlichen Wandels moderner Gemeinwesen. Zudem ist dem Sport wie kaum einem anderen Feld per se eine transnationale und geschlechterbezogene Perspektive eingeschrieben.

Jutta Braun

Ritt durch die olympischen Epochen

In kein Kulturereignis haben sich die heißen und Kalten Kriege, aber auch das Ringen um Emanzipation so eingeschrieben wie in die Olympischen Spiele. Paris 2024 gelingt ein symbolischer Neuanfang.

Jutta Braun, René Wiese

Fußballfans im Objektiv der SED-Staatsmacht

Eine Ausstellung zeigt die fotografische Überwachung von DDR-Fußballfans durch Volkspolizei und Staatssicherheit

Überall in der Welt des Fußballs duellieren sich nicht nur Kicker auf dem grünen Rasen, sondern mit ebensolcher Leidenschaft Fußballanhänger mit Ordnungs- und Sicherheitskräften. Doch in der DDR stand dieser Konflikt unter den Vorzeichen einer Diktatur: Eine im Rahmen der Fußball-EM 2024 eröffnete Ausstellung des Zentrums deutsche Sportgeschichte zeigt die visuelle Geschichte der Kampfzonen rund um das Fußballfeld.

Martin Krauss

Die Farbe des Wassers

Diskriminierung im Schwimmsport

Dieser Gedanke scheint nicht originell zu sein: dass nämlich die Sportgeschichte eine Geschichte von Sieger*innen und Gewinner*innen ist. Was sonst sollte sie sein, schließlich implizieren Begriffe wie Weltrekord, Olympiasieg oder Weltmeistertitel ja stets, dass wir es mit jemandem zu tun haben, der die beste Leistung erbracht hat, die es je gab.

Nico Städter

Die Fußball-EM 2024 in Deutschland

Eine kleine Materialliste als "Begleitprogramm"

Nach einer überraschenden Bundesliga-Saison und erfolgreichen internationalen Auftritten der deutschen Mannschaften schaut Deutschland nun auf die Europameisterschaft, welche am 14. Juni beginnt.

Durch die überzeugenden Testspiele innerhalb des Kalenderjahres 2024 gegen Frankreich und die Niederlande kehrte unter Fußballfans eine verloren geglaubte Stimmung zurück: Euphorie für die Nationalmannschaft und Vorfreude auf die Europameisterschaft im eigenen Land.

Jutta Braun

Wem gehört der Sport?

Ein Gespräch mit Veronika Springmann über das Sportmuseum Berlin und die aktuelle Ausstellung zu Fußball im Nationalsozialismus

Veronika Springmann leitet seit 2021 das Sportmuseum Berlin. Sie ist Historikerin und Sportwissenschaftlerin, ihre Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte des Nationalsozialismus, die Geschichte der Gewalt, Körper- und Sexualitätsgeschichte und queere Geschichtsschreibung.

 

(J.B.: Jutta Braun|V.S.: Veronika Springmann)

 

Michael Wildt

„Das ist unser Lebensraum“

Alltag neben dem Unvorstellbaren (Zone of Interest)

Dieser Film ist eine Zumutung. Er beginnt mit völliger Finsternis und dröhnenden, unheimlichen Klängen, die tief gleichsam aus dem Höllenschlund kommen – nahezu drei Minuten lang, bis die Klänge leiser werden und Vogelgezwitscher zu hören ist. Es wird hell und eine Badegesellschaft am Ufer eines Flusses ist zu sehen. Männer in schwarzer Badehose, die Frauen kümmern sich um die Kinder, von den Gesprächen sind nur wenige Worte zu verstehen.

Alina Müller

„Think Clitoris“!

Der Hite Report von Shere Hite

New York zu Beginn der 1970er Jahre. Die US-Amerikanerin Shere Hite hat gerade die Graduate School zum Thema „History of Western Thought“ an der Columbia University geschmissen, ihren Job als Model an den Nagel gehängt und fährt mit ihrem Freund auf dessen Motorrad durch die Stadt. Die langen Haare flattern im Wind. Hite ist gerade dabei, Fragebögen an alle Frauen des Landes zu verschicken, die daran interessiert sind, detaillierte Fragen über ihre Sexualität und Lust zu beantworten. Klingt wie im Film, hat sich aber sehr wahrscheinlich so abgespielt.