Geschichtsunterricht im Deutschen Fernsehen – erteilt von einem Lehrer mit Gedächtnisschwund

Unter den zahlreichen und fast ausnahmslos kritischen Äußerungen in der polnischen Presse, egal welcher politischen Ausrichtung, zum ZDF-Mehrteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ erachte ich vor allem diese Überschrift als am treffendsten: „Die Wiederherstellung des Gedächtnisses der Deutschen erscheint dringend notwendig“.

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Die verkannte Revolution

In den osteuropäischen kommunistischen Staaten gehörte die Wiederaneignung der Geschichte zu den Ausgangspunkten der systemstürzenden Reformen und Revolutionen 1989. In der DDR und dem wiedervereinigten Deutschland war es umgekehrt. Erst in dem Maße, in dem das System verschwand und sich deutlich herauskristallisierte, dass der Systemumbruch in Deutschland durch die Wiedervereinigung einen von den ost- und ostmitteleuropäischen Entwicklungen gänzlich verschiedenen Weg einschlagen würde, erwies sich die Berufung auf die Vergangenheit als politisch relevant.

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Es geht um mehr als Oradour!

Am 10. Juni 1944 ermordete die dritte Kompanie der zweiten SS-Panzerdivision „Das Reich“ 642 Kinder, Frauen und Männer in Oradour-sur-Glane und brannte den kleinen Ort in der Résistance-Region Limousin vollständig nieder. Die wenigen Überlebenden und die Angehörigen der Opfer hielten seither die Erinnerung an das Grauen wach, nicht zuletzt um Geschichtsrevisionisten, die das Massaker an der Zivilbevölkerung zu einer gerechtfertigten Partisanenbekämpfung uminterpretierten, zu widersprechen.

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Die Kommunistische Partei und das historische Gedenken

Geschichte ist für die Kommunistische Partei Chinas keineswegs nur ein akademisches Studienobjekt. Aus der Vergangenheit wird vielmehr die Legitimation für die Fortdauer der Ein-Parteienherrschaft in der Gegenwart abgeleitet, daher spielt die korrekte Bewertung historischer Ereignisse eine zentrale Rolle in der Parteipolitik.

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April ist Revolution!

Der portugiesische Estado Novo unter António Salazar und seinem Nachfolger Marcelo Caetano war das langlebigste rechtsautoritäre Regime Europas und wurde nach 41 Jahren am 25. April 1974 durch einen Militärputsch gestürzt. Die Putschisten, etwa 200 junge Offiziere, die sich im Movimento das Forças Armadas (MFA, Bewegung der Streitkräfte) zusammengeschlossen hatten, reagierten mit dem Staatsstreich in erster Linie auf die seit 1961 in Afrika tobenden Kolonialkriege.

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Spanien 1936 bis 1939

Die Besetzung Madrids durch franquistische Truppen am 28. März 1939 bildete nach fast drei Jahren erbitterten Kampfes das symbolische Ende des Spanischen Bürgerkriegs. Anders als von den aufständischen Generälen um Francisco Franco erwartet, hatte ihr Militärputsch vom 18. Juli 1936 nur in Teilen Spaniens Erfolg gehabt.

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Der Ukrainekonflikt. Einige Bemerkungen aus zeithistorischer Perspektive

Der scheinbar plötzlich ausgebrochene Konflikt zwischen Moskau, Kiew und dem Westen hat eine gewisse Ratlosigkeit verursacht, die zahlreiche Politiker und Kommentatoren dazu veranlasste, sich in historische Analogien zu flüchten. In Deutschland warnten Vertreter der Bundesregierung beständig vor einer „Spaltung Europas“ oder einem „neuen Kalten Krieg“, die USA bezichtigten Moskau der „Großmachtpolitik“ des 19.

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Gorbatschow und das imperiale Erbe der Sowjetunion

"Es gibt den Vorschlag, den Genossen Gorbačev Michail Sergeevič auf den Posten des ZK-Sekretärs für Landwirtschaftsfragen zu befördern, der zur Zeit als Erster Sekretär des Stavropoler Regionalkomitees der KPdSU arbeitet. Genosse Gorbačev ist Jahrgang 1931, Russe, hat einen Hochschulabschluß, ist Absolvent der Moskauer Staatlichen Universität und des Stavropoler Instituts für Landwirtschaft, ausgebildet als Agronom und Wirtschaftsexperte; Parteiarbeit leistete er seit 1955; er ist seit langen Jahren Erster Sekretär des Stavropoler Regionalkomitees der Partei.

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