Nationalsozialismus

Späte Entschädigung für die Opfer einer kalkulierten Vernichtungsstrategie

Umgang mit sowjetischen Kriegsgefangenen in den besetzten Gebieten * Von Tanja Penter * November 2015 Siebzig Jahre nach Kriegsende beschloss der Deutsche Bundestag im Mai 2015 eine zumindest symbolische Entschädigung für das unvorstellbare Leid, das sowjetische Kriegsgefangene in deutscher Gefangenschaft erlitten hatten. Eine Geste, die in den Augen vieler Betroffener längst überfällig war. Das Beispiel der Debatten um die Entschädigung für die ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen macht deutlich, wie lange es dauern kann, bis die Forschungen der Historiker/innen eine breitere Öffentlichkeit und schließlich auch die politischen Eliten erreichen...

Vom Ende aller Gewissheiten - Auschwitz auf der Bühne

Vor 50 Jahren wurde „Die Ermittlung“ von Peter Weiss uraufgeführt

„Wir alle das möchte ich nochmals betonen haben nichts als unsere Schuldigkeit getan selbst wenn es uns oft schwer fiel und wenn wir daran verzweifeln wollten Heute da unsere Nation sich wieder zu einer führenden Stellung emporgearbeitet hat sollten wir uns mit anderen Dingen befassen als mit Vorwürfen die längst als verjährt angesehen werden müßten“

- Schlusssequenz aus „Die Ermittlung“[1]

Aus Anlass der Beratungen des Bundestages am 2. Juni 2016:

Am Holocaust-Gedenktag im Januar 2015 begann der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin seine Rede vor der UN-Vollversammlung mit Ausführungen zum Mord an den Armeniern vor 100 Jahren.[1] Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck ging im April einen Schritt weiter: Er nannte die Verbrechen an den Armeniern einen Genozid und nahm Bezug auf alle osmanischen Christen Kleinasiens und Mesopotamiens, die von genozidärer Gewalt in Mitleidenschaft gezogen worden waren.

Der Fall Reinefarth, 1944-2014

Informationen zum Foto: 
Reinefarth war als Leiter der Waffen-SS und der Polizei verantwortlich für die Massaker der SS an der polnischen Zivilbevölkerung im Verlauf des Warschauer Aufstandes. In Polen wurde er der „Schlächter von Wola“ genannt. Auf dem Foto ist er mit Jakub Bondarenko, dem Kommandeur des III. Kuban-Kosakenregiments während des Warschauer Aufstandes in der Nähe der Wolska-Straße zu sehen.