Erinnerungspolitik und –praxis in Luxemburg am Beispiel einer gegenwärtigen Kontroverse
Im September 2021 wurden von einer Luxemburger Schulklasse sogenannte Stolpersteine gesetzt: vier für jüdische Personen, die in Konzentrationslagern ermordet wurden, und elf für junge Männer, die zwangsweise in die Wehrmacht eingezogen wurden und im Krieg umgekommen sind. Die Gedenkaktion löste eine breit rezipierte Kontroverse aus, die dieser Beitrag erklären und kontextualisieren möchte.
Der koloniale Blick auf Osteuropa
Der Auftritt von Harald Welzer als Symptom deutscher Schieflagen
Befindlichkeitsdiskurse, mediale Logiken und die Absurditäten des professoralen Habitus
Zentralasien und die Dekolonisierung der Osteuropaforschung
Gedanken anlässlich des russischen Überfalls auf die Ukraine
Wie aus einer anderen Ära wirken meine Aufzeichnungen und Fotos von Reisen nach Russland und Zentralasien, die ich in diesen Tagen durchgehe. Sie erinnern mich etwa an eine Konferenz der Central Eurasian Studies Society im Sommer 2016, in einer Zeit des sorglosen Reisens, noch vor den Jahren der Pandemie und des aktuellen Krieges.
Medien in Russland
Von Unabhängigkeit zur Kontrolle
"Politische Journalisten in Russland leben gefährlich" – schrieb die deutsche Journalistin Elke Windisch im Mai 2011. "Polemisiert und diskutiert wird nur noch im Internet, in Blogs und sozialen Netzwerken […]. Die Frage ist: Wie lange noch? […] Die tödlichen Schüsse auf Anna Politkowskaja im Oktober 2006, die weltweit für Empörung sorgten, sind nur die Spitze des Eisbergs".
Dnipro oder Dnjepr?
Über die Ortsnamen, die wir wählen, und die Folgen unserer Entscheidungen
Die moderne westliche Welt bekennt sich bewusst zu Toleranz, zur Achtung lokaler Stimmen, zur Demonstration der Ideale der Gleichheit, auch auf sprachlicher Ebene. Wichtige Elemente dieses Prozesses sind das konsequente ‘Gendering‘, die Betonung der Tatsache, dass der gewählte Begriff die Gruppenidentität nicht verletzt und keine koloniale Optik reproduziert. Wie sieht die deutsche Terminologie in diesem Zusammenhang in Bezug auf die Länder Osteuropas aus?
Vergangene Zukunft?
Der russisch-ukrainische Krieg und die Rückkehr der modernen Zeiterfahrung
Nach zwei Jahren Debatten über den Beginn einer „Ära der Pandemien“ überbieten sich seit dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine die Prognosen über den Anbruch einer neuen (oder alten?) Zeit der Geopolitik. Auf einmal prägen nicht mehr die Sorgen um die Übertragung von immer tödlicheren Viren aus der Tierwelt auf die Menschheit unseren Erwartungshorizont, sondern jene des „Krieges in Europa“ beziehungsweise eines „Dritten Weltkrieges“, in dem sich die Kategorien des Westens und Ostens, der Demokratie und Diktatur (wieder) feindselig gegenüberstehen.
ARCHIV MACHT WISSEN
Die Ukraine als Aufgabe einer europäischen Geschichtswissenschaft
Szenen aus einem Werbeclip sind mit der russischen Invasion Realität geworden: Taxifahrer und Geologiestudent*in, Väter und Söhne, Programmierer und Vorarbeiter, Fußballfans und Nachbarn verteidigen mit Waffen ihre Heimat, wo russische Bomben Wohngebiete, Krankenhäuser, Kirchen und Museen treffen.
Osteuropa (ver)lernen
Ein Plädoyer für eine neue Geschichtskultur
In der Ukraine ist Krieg und allerorts wird die Forderung nach mehr Osteuropa-Expertise laut. Das Problem ist jedoch nicht nur fehlende Expertise, sondern die Sonderrolle der Osteuropaforschung im deutschen Wissenschaftssystem. Über den langen Weg zu einem integrativen Geschichtsverständnis.
Weltkulturerbe in Gefahr!
Zur Lage ukrainischer Museen, Bibliotheken und Architekturdenkmäler im Krieg
Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg ist im Krieg in der Ukraine allgegenwärtig. Die alten Menschen, die oft nicht mehr fliehen wollen oder können, erinnern sich an ihre Kindheit im Krieg. Sie erinnern sich an die deutsche Besatzung, an die Zerstörung ihrer Städte, an den mühsamen Wiederaufbau und an die Hoffnungen, die sie in die neue Staatlichkeit setzten.
Wiederauferstehung oder erneuter Untergang der UdSSR?
Die Putin-Doktrin
Die Welt befindet sich noch immer im Schock, weil niemand glaubte, Putin würde tatsächlich die Ukraine überfallen. Von den drei Szenarien angesichts des seit Herbst letzten Jahres nicht abreißenden russischen Truppenaufmarschs an der ukrainischen Grenze war dies das unwahrscheinlichste: Am ehesten traute man Putin zu, die sogenannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk offiziell zu besetzen.