Authentizität und Illusion

„Természetes fény/Natural Light“ ist ein Film über Krieg, doch der erste und für lange Zeit einzige Schuss löst sich aus einem Fotoapparat. Die fotografische Inszenierung des Kriegsalltags ringt im Film mit dem titelgebenden natürlichen Licht, das sowohl die wichtigste Grundmetapher als auch das herausragende Stilelement des Films ist. Denn auf künstliche Beleuchtung verzichtet Regisseur Denés Nagy in seinem mit dem silbernen Bären prämiertem Langspielfilmdebüt. Das Ergebnis ist der optisch wohl beeindruckendste Film des diesjährigen Berlinale-Wettbewerbs.

Die Berufswege promovierter Historiker*innen in der Wissenschaft besser gestalten

Resolutionsentwurf: "Die Berufswege promovierter Historikerinnen und Historiker in der Wissenschaft besser gestalten"

Textvorlage Unterausschuss des VHD

„Befristete Arbeitsverhältnisse und Karrierewege in der Forschung“
Sabine Behrenbeck, Frank Bösch, Ute Daniel, Sonja Levsen, Ulrike Ludwig, Kathrin Meißner, Lutz Raphael, Hedwig Richter, Torsten Riotte, Eva Schlotheuber

Braucht die Zeitgeschichte eine eigene Datenethik?

Die Etablierung von forschungsbegrenzenden Regeln erfolgte meist, wenn aufmerksamkeitserregende und als unethisch empfundene Wissenschaftspraktiken publik wurden. Ein frühes Beispiel für diesen Effekt sind die 1898 durchgeführten Versuche des preußischen Dermatologen und Bakteriologen Albert Neisser (1855-1916). Er löste einen Skandal aus, weil er zum Teil minderjährigen Frauen ohne ihr Wissen Serum von Syphiliskranken injizierte.

Kritische Rekonstruktion nach 1989? Die ehemalige Großkantine „Ahornblatt“ auf historischem Boden

Als würde eine Schere Papier schneiden, so fraß sich die Abbruchzange des Baggers im Sommer 2000 durch das dünne Dach des Ahornblatts. Von dem Gebäude, das seinen Namen durch die fünf emporsteigenden Spitzen erhielt, blieb innerhalb weniger Wochen nur Schutt übrig. „Das war eine richtige Hinrichtung. […] Es wurde auf die brutalste, einfachste Weise abgerissen“[1], erinnert sich der frühere Baustadtrat Thomas Flierl.

Bilanz eines Versuchs

Kaum eine Ausstellung hat eine derartige Aufmerksamkeit auf sich gelenkt wie diese. In der Zeitgeschichtsforschung ist die durch sie und mit ihr herbeigeführte epochale Zäsur unbestritten. Im Jahr 1981 bildete die Ausstellung „Preußen – Versuch einer Bilanz“ den Höhepunkt einer regelrechten „Preußenwelle“. Bereits gegen Ende der 1970er Jahre war ein gestiegenes Interesse der Öffentlichkeit an „deutscher“ Geschichte festzustellen.[1]

Decolonizing German Colonial Sites in Dar es Salaam

As the biggest commercial city in Tanzania today, Dar es Salaam features a number of German colonial memory sites which range from buildings, statues to open spaces. Formerly existing as a small caravan town exclusively owned by the Arab Sultan of Zanzibar, Dar es Salaam was further developed by the Germans who used it as their capital (Hauptstadt) beginning in the late 19th century. After the WWI, the city continued to serve as the capital in British mandate period until it was inherited by the independent government of Tanzania in 1961.

Opposition durch Information

Nach seiner Genesung in Deutschland kehrte Nawalny im Januar dieses Jahres nach Russland zurück und wurde auf der Stelle festgenommen, woraufhin die Behörden eine beispiellose Repressionswelle gegen jene Bewegung einleiteten, die er seit Ende der 2000er Jahre anführt. Nawalny wird nun für mehr als zwei Jahre im Gefängnis sitzen, wahrscheinlich sogar länger: Die russischen Strafverfolgungsbehörden haben im August neue Strafverfahren gegen ihn und sein Team eingeleitet.

Lesen Sie – lesen Sie – lesen Sie viel. Lesen Sie alles... (Henry James)

Die Redaktion von zeitgeschichte|online macht Urlaub.
Bis Anfang September sind wir unterwegs und denken dabei auch über neue, spannende Themen nach.

Allerdings lassen wir unsere Leser*innen nicht ohne „Material“ zurück. Über unsere social media-Kanäle versenden wir wöchentlich (Lese-)Empfehlungen aus der Redaktion.

Wir wünschen Allen eine schöne Sommerzeit, gute Erholung und eine spannende Lektüre!

Annette Schuhmann, Alina Müller und Timur Vorkul

 

Gesammelte Leseempfehlungen:

Nächster Halt: DDR

Kein historisches Jubiläum ohne „Event“-Movie: Zum 60. Jahrestag des Mauerbaus präsentiert die ARD mit „3 ½ Stunden“ ein TV-Drama, das einen „frischen Blick“ auf die Ereignisse rund um den Mauerbau verspricht. Eine neue Perspektive bräuchte es in der Tat, denn die Mauer in Berlin und die innerdeutsche Grenze wurden in Spielfilmen und Dokumentationen bereits so häufig aufgegriffen, dass man ohne zu übertreiben meinen könnte, sämtliche Fluchtversuche, die jemals stattgefunden haben, wurden bereits verfilmt, die besonders dramatischen sogar mehrfach.