„Wir haben teilweise richtig angespannt auf den nächsten Dialog der Gregors gewartet“
Ein Gespräch mit Kameramann Jacob Schlesinger
Am Sonntag feierte eine ganz besondere Produktion ihre Weltpremiere auf der Berlinale. Der Dokumentarfilm „Komm mit mir in das Cinema. Die Gregors“ zeichnet die Lebenswege von Erika und Ulrich Gregor nach, die als Schlüsselfiguren der Berliner Film- und Festivalgeschichte gelten.
Eine schwierige Geschichte
Über den Ort der Reichsgründung in der Identitätssuche der DDR*
*Der Beitrag ist in gekürzter Form auch im Begleitkatalog zu der Sonderausstellung "1870/71. Reichsgründung in Versailles" der Otto-von-Bismarck-Stiftung in Friedrichsruh erschienen (Die DDR und die Reichsgründung, in: Ulrich Lappenküper/Maik Ohnezeit (Hrsg.), 1870/71. Reichsgründung in Versailles, Friedrichsruh 2021, S. 200-205). Hier der digitale Rundgang durch die Ausstellung.
„Lieber Thomas“
Eine Hommage an Thomas Brasch von Andreas Kleinert
Zur aktuellen Rezeption
Thomas Brasch ist ein Untoter. Zwanzig Jahre nach seinem Tod ist der Schriftsteller, Filmemacher und Übersetzer bekannter als zum Zeitpunkt seines Todes. Dabei sind es weniger seine Bücher, Filme und Theaterstücke, die wiederentdeckt werden, sondern vielmehr das Echo seiner Persönlichkeit und seiner Werke in den Filmen, Büchern und in der Musik anderer.
Public History als Talkshow
Die Debatte um die Alltagsgeschichte im Fernsehen (1984)
Am 7. Oktober 1984 kam es in West-Berlin zu einer ungewöhnlichen Begegnung. In einem Fernsehstudio des Senders Freies Berlin (SFB) trafen drei Historiker aufeinander, die unterschiedlicher kaum sein konnten. Bei den drei Public Historians handelte es sich um einen zentralen Vertreter der Bielefelder Schule, um einen namhaften Berliner Historiker, der kurze Zeit später seinen Ruf verspielen sollte, und um einen jungen Doktoranden, der noch von sich hören machen sollte.
„Dokumentarfilm heißt Bilder nicht bloß zeigen, sondern sie übersetzen“
Ein Gespräch mit Christoph Terhechte, Leiter des DOK Leipzig
Das zweite Jahr in Folge leitet der Filmjournalist und gebürtige Münsteraner Christoph Terhechte das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOK Leipzig) 2021.
Verflochtene Identitäten
Audiovisuelle Quellen zum jüdischen Leben in Deutschland
Anlässlich des Gedenkjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland warf die Retrospektive des 64. Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm einen filmhistorischen Blick auf „Die Juden der Anderen. Geteiltes Deutschland, verteilte Schuld, zerteilte Bilder“.
Zurück im Kino
Zeitgeschichten auf dem Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm 2021
Auch im ausgehenden zweiten Corona-Jahr müssen Veranstalter:innen noch immer kreativ werden. Allerdings können sie mittlerweile auch auf mehr Erfahrung mit Hygienekonzenpten, digitalen und hybriden Formaten zurückgreifen. Die 64. Ausgabe des Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm fand daher Ende Oktober 2021 zunächst vor Ort in zahlreichen Kinos der sächsischen Großstadt statt. Anschließend war eine Auswahl des diesjährigen Festivalprogramms über einen Zeitraum von zwei Wochen online abrufbar.
Hinauskatapultiert aus der Weltgeschichte
Das frühe Ende Preußens in populären Darstellungen der alten Bundesrepublik
Es mutet paradox an: Nach 1947, dem Jahr, in dem der Alliierte Kontrollrat den preußischen Staat für aufgelöst erklärt hatte, setzte in den deutschen Geschichtswissenschaften, der Publizistik und in der Politik eine Diskussion ein, wann Preußen zu bestehen aufgehört habe.[1] Das so nahe liegende Jahr 1947 vermochte als Schlusspunkt indes wenig zu überzeugen. Diskutiert wurden andere Epochenjahre als Zäsur zwischen Bestehen und Nicht-Bestehen: Hatte Preußen nicht bereits 1945 mit dem Zusammenbruch jeglicher staatlichen Ordnung zu existieren aufgehört?
Die Berufswege promovierter Historiker*innen in der Wissenschaft besser gestalten
Ein Kommentar auf der Podiumsdiskussion zur Resolution des VHD am 5. Oktober 2021
Resolutionsentwurf: "Die Berufswege promovierter Historikerinnen und Historiker in der Wissenschaft besser gestalten"
Textvorlage Unterausschuss des VHD
„Befristete Arbeitsverhältnisse und Karrierewege in der Forschung“
Sabine Behrenbeck, Frank Bösch, Ute Daniel, Sonja Levsen, Ulrike Ludwig, Kathrin Meißner, Lutz Raphael, Hedwig Richter, Torsten Riotte, Eva Schlotheuber
Braucht die Zeitgeschichte eine eigene Datenethik?
Sozialdaten als Herausforderung
Die Etablierung von forschungsbegrenzenden Regeln erfolgte meist, wenn aufmerksamkeitserregende und als unethisch empfundene Wissenschaftspraktiken publik wurden. Ein frühes Beispiel für diesen Effekt sind die 1898 durchgeführten Versuche des preußischen Dermatologen und Bakteriologen Albert Neisser (1855-1916). Er löste einen Skandal aus, weil er zum Teil minderjährigen Frauen ohne ihr Wissen Serum von Syphiliskranken injizierte.