Die Wirklichkeit ist angekommen …
Ein Dossier aus Anlass des russischen Überfalls auf die Ukraine
Dieses Dossier wir laufend aktualisiert, zuletzt am 25. März 2024
… die Wirklichkeit ist angekommen, so Karl Schlögel in der sonntäglichen Gesprächsrunde bei Anne Will. Die Zeit ist vorbei, so Schlögel, dass man uns Märchen erzählt. Gemeint war damit der unglaubliche ‚Russland‘- und Putin-Kitsch, den etwa Politiker*innen wie Sahra Wagenknecht, Gerhard Schröder oder Gregor Gysi regelmäßig verbreiteten.
The Imperial Imagination of Russians
... and its limits
Among Soviet historians it has become a kind of truism that the Soviet Union was in a permanent state of contradictions and that Soviet society adopted to these contradictions with a variety of survival mechanisms that ranged from ignoring contradictions to circumventing their challenges. One of the most significant contradictions was the tension between the Soviet Union’s self-declared anti-imperialism and anti-colonialism and the fact that it asserted its own imperial and colonial structures, especially in the post-WW II period.
Mission und Macht
Putins Instrumentalisierung der Geschichte
Was will Putin? wurde in den letzten Wochen gerätselt. Eher sollte gefragt werden, was will der Westen tun, um die Pläne des russischen Präsidenten zu verhindern. Dessen Pläne sind umfassend und unmissverständlich deutlich in den beiden im Dezember veröffentlichten Schreiben an die NATO und an die Regierung der USA formuliert worden, darin verlangt Putin:
1. Keinen NATO-Beitritt weiterer ehemaliger Sowjetrepubliken.
Vom Nutzen und Nachteil der Geschichte im Krieg …
Am Morgen des 24. Februar, kurz nachdem Russland die Ukraine angegriffen hatte, lag eine Mail der Pressesprecherin meiner Universität im Postfach: Sie rechne angesichts der Lage mit vermehrten Anfragen der Presse. Ob ich, immerhin doch Osteuropahistorikerin, als Expertin für den aktuellen Konflikt zur Verfügung stünde?
Luise. Archäologie eines Unrechts
Ein Projekt des Fotografen Stefan Weger
Walerian Wrobél wurde am 2. April 1925 in Fałków (Polen) geboren. Kurz nach seinem 16. Geburtstag im April 1941, wurde er von den deutschen Besatzern festgenommen und als „landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter“ nach Deutschland verschleppt. Nur ein Jahr später wurde er im Alter von 17 Jahren von der NS-Justiz verurteilt und hingerichtet. Sein Vergehen: In der Hoffnung, wieder nach Hause zu seiner Familie geschickt zu werden, hatte er an der Scheune des Hofes gezündelt, es entstand kein Schaden.
Männer auf der Couch
Ruth Beckermanns Dokumentarfilm Mutzenbacher auf der 72. Berlinale
Eine ganz Reihe von Männern – alt und jung – nimmt in einer ehemaligen Sargfabrik, die Anschlussverwendung als Kulturzentrum erhielt, auf einer rosa-goldenen Couch Platz, die allerlei schlüpfrige Assoziation aufruft. Neben diesen unbekannten Laien treten aber auch Vertreter der österreichischen Kulturszene wie der Sänger Stefan Sterzinger und der Lyriker Robert Schindel auf, singend hinter einem Piano oder lesend an einem Tischchen mit der Lupe vor den Augen.
Die Abwesenheit des Mängelwesens
„Agrilogistics“ von Gerard Ortín Castellvi im Programm der Berlinale Shorts 2022
Von der ersten Einstellung an, beobachten wir den Tanz der Roboter in geradezu meditativen und unglaublich berückenden Bildern. Der spanische Regisseur Gerard Ortín Castellvi hat mit Agrilogistics einen Ballettfilm komponiert. Es ist ein streng choreographiertes Maschinenballett ohne Raum für Improvisationen.
Die zehn Gebote der Bettina Wegner
Ein Dokumentarfilm von Lutz Pehnert auf der 72. Berlinale
...aufrecht stehn, wenn andere sitzen
„Wir haben teilweise richtig angespannt auf den nächsten Dialog der Gregors gewartet“
Ein Gespräch mit Kameramann Jacob Schlesinger
Am Sonntag feierte eine ganz besondere Produktion ihre Weltpremiere auf der Berlinale. Der Dokumentarfilm „Komm mit mir in das Cinema. Die Gregors“ zeichnet die Lebenswege von Erika und Ulrich Gregor nach, die als Schlüsselfiguren der Berliner Film- und Festivalgeschichte gelten.
Gefangen im System: Trap
Ein Film über das Jungsein in Russland in der Sektion Berlinale Shorts
Der Kurzfilm Trap von Anastasia Veber skizziert ein Bild der heutigen Jugend in Russland, es ist eine Geschichte voller Aggression, Aussichtslosigkeit und Spannung. Der zwanzigminütige Film zeigt den Alltag junger Athleten und ihrer Freund*innen, ein Leben an der Grenze zwischen Feiern und Arbeit, zwischen Trainingseinheiten und Schlägereien.