„Diese Empörung braucht es!“
Ein Interview mit Sylvia Necker über ihre Erfahrungen als Gleichstellungsbeauftragte am Institut für Zeitgeschichte in München
ZOL: Als wissenschaftliche Mitarbeiterin mit eigenem Forschungsprojekt, als Kuratorin und Künstlerin…braucht man da zusätzlich noch das aufreibende und aufwändige Amt der Gleichstellungsbeauftragten? Warum haben Sie dieses Amt angenommen?
Necker: Wenn Wissenschaft ein Teil der Gesellschaft sein will, dann geht es auch hier, im Bereich der Gleichstellung, um Teilhabe und Mitbestimmung. Ich habe das Amt angenommen, weil es ein politisches Amt ist und es auch in diesem Sinn ausgeführt.
„Von égalité sind wir auch jenseits des Rheins entfernt!”
Interview mit Mareike König, Abteilungsleiterin Digital Humanities am Deutschen Historischen Institut Paris
ZOL: Frauen in der Geschichtswissenschaft gehen offenbar nach Beendigung der Promotion „verloren“, sie sind auch im Jahr 2019 noch deutlich unterrepräsentiert innerhalb der Professor*innenschaft und der Lehrstuhlinhaber*innen.
Auch in den Einrichtungen der Forschungsförderer wie der DFG, der Leibniz-Gemeinschaft, der Akademien der Wissenschaften, dem BMBF dominieren unsere männlichen Kollegen die oberen Gehaltsstufen und Leitungsfunktionen.
Was haben Sie „richtig“ gemacht, um dort hinzugelangen, wo Sie jetzt sind?
Hacker- und Haecksenräume. (Unsichtbare) Frauen in der Computergeschichte des 20. Jahrhunderts
Interview mit Julia Gül Erdogan, assoziierte Doktorandin am ZZF
ZOL: Im Frühjahr 2019 erscheint Ihr neuester Artikel über „Female Actors as Marginalized Force in Hacker Cultures” im WiderScreen Magazin. Die Marginalisierung von Frauen im Prozess der Computerisierung reicht bis in die Gegenwart. Warum sind Frauen in der Hackerkultur eine „marginalized force“?
Ziel sollte es sein, Chancengleichheit für alle „Ungleichen“ herzustellen
Interview mit Josephine Bürgel, Stellvertreterin der zentralen Frauenbeauftragten der FU
FUTURA ist ein Qualifikationsangebot für Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte in Hochschulen und Forschungseinrichtungen aller Wissenschaftsbereiche.
Lückenbüßerinnen
Lehrerarbeitslosigkeit als Frauenarbeitslosigkeit, 1975–1990
„Mikätzchen“ und „Besen-Geschwader“ – Lehrerinnen als Profiteure der Bildungsexpansion und des Lehrernotstandes?
„Opfer und Überlebende sind keine Statisten“
Das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt/M. thematisiert die Perspektive von Betroffenen rassistischer Gewalt
Eine Ausstellung im Frankfurter Museum für Moderne Kunst verschreibt sich der Perspektive von Betroffenen rassistischer Gewalt und Diskriminierung und verhilft damit einer viel zu lang vernachlässigten, zentralen Facette der Geschichte des Rassismus in Deutschland zum Ausdruck.
Thema verfehlt!
Der VHD lädt zur Diskussion einer spannenden und hochaktuellen Frage ein: Wie politisch kann/darf Geschichtswissenschaft heute sein? Allein, niemand spricht darüber....
Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands hatte dazu eingeladen ein Thema zu diskutieren, das die Zunft bereits geraume Zeit umtreibt, eine Frage, die für den Berufsstand von essentieller Bedeutung ist, gehört sie doch zum Selbstverständnis und Handeln einer ganzen Profession. Unter der Überschrift (Un-)Politisch? Eine Diskussion über die Herausforderungen der Geschichtswissenschaft heute fand sich am 14.
„Heimat ist ein Raum aus Zeit“
Der neue Film von Thomas Heise feierte Premiere in der Forum-Sektion der Berlinale 2019
In seiner aktuellen Dokumentation „Heimat ist ein Raum aus Zeit“ erzählt der 1955 in Ostberlin geborene Regisseur Thomas Heise die Geschichte eines Teils seiner Familie. In einer Art Collage ordnet Heise seine Quellen über einen Zeitraum von nahezu 100 Jahren an. Die Erzählung beginnt in der Zeit des Ersten Weltkrieges und endet im Jahr 2014. Seine Quellen sind Briefe, Aufsätze, Gesprächsmitschnitte, Fotos. Die aus den Briefen zitierten Passagen werden vom Regisseur eingelesen.
Go see it!
Ein Vierteljahrhundert nach seiner Kinopremiere kommt „Schindlers Liste“ in technischer Überarbeitung ins Kino
Am 27. Januar 2019, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, kommt der Film „Schindlers Liste“ von Regisseur Steven Spielberg 25 Jahre nach seinem erstmaligen Erscheinen erneut in die deutschen Kinos.
Damals warb der amtierende US-Präsident Clinton mit drei schlichten Worten für den Film, die noch immer oder gerade wieder gelten:
„Go see it!“
Einmal Zeitzeugin sein
Der Brexit-Vote aus der Sicht einer staunenden Zeithistorikerin
Das Radio läuft in der Küche, BBC sendet ununterbrochen neue Nachrichten zum Fortgang der Diskussionen; im Wohnzimmer neben dem obligatorischen englischen Kamin läuft der Fernseher. Gebannt, nicht etwa mit Gurkensandwich, sondern mit Ciabatta in der Hand (ob ich das ab April noch in meiner Ladenstraße bekomme, oder wird es zusammen mit Wein, Schnaps, Autoteilen und USB-Sticks im Tunnel stecken bleiben?) beobachte ich die Debatte.