Kulturelle Bruchstücke
Kulturelle Bruchstücke der DDR in einer Kindheitserinnerung
Nach langer Überlegung zur Frage: „Was ist Ihrer Meinung nach von der DDR geblieben?“, sind mir einige persönliche Alltagssituationen eingefallen, die für mich als Fragmente der DDR in Erscheinung getreten sind. In Hinblick auf die kommende Weihnachtszeit möchte ich hierbei auf eine ganz bestimmte Erinnerung aus meiner Kindheit eingehen.
Persönliche Erinnerungen
Eine Mauergeschichte
Wir wohnten an der Mauer in Kreuzberg. Vom Fenster aus konnte man sie sehen, Fluchtversuche beobachten und sogar Schüsse hören, berichtete mein Vater. Ich wurde im Jahr des Mauerfalls geboren. Der ehemalige Grenzstreifen wurde zu meinem großen Spielplatz und der ehemalige Wachturm mein Geheimversteck. Der Todesstreifen wurde zu einem Ort der Freiheit, wo sich Frauen aus der Nachbarschaft zum gemeinsamen Tee trinken und häkeln trafen.
Was bleibt?
22 Gedanken über das, was von der DDR geblieben ist
Im Rahmen des Masterstudiengangs Public History an der Freien Universität Berlin baten wir Studierende um einen Text zur Frage: Was ist Ihrer Meinung nach von der DDR geblieben?
„Wenn wir es nur besser wissen, aber nicht besser machen, dann sind auch wir eine schuldige Generation.“
Ein persönlicher Rückblick auf Ruth Beckermanns Film „Waldheims Walzer“
Während Jahr für Jahr die Abwesenheit der großen Stars auf dem roten Teppich und im Wettbewerb der Berlinale beklagt wird, stellt der Dokumentarfilm eine der großen Stärken dieses Filmfestivals dar. Der Festivaljahrgang 2018 war insbesondere mit Waldheims Walzer, dem Gewinner des Glashütte-Preises für den besten Dokumentarfilm, keine Ausnahme von dieser Regel.
Frontier-Erfahrung im „wilden Osten“
Die Treuhand in den 1990er Jahren. Ein Interview mit dem Historiker Marcus Böick
Die Debatten um die kollektive Gefühlslage in den neuen Bundesländern, die nicht selten mit der Beschreibung des „Abgehängtsein“ einhergehen, haben Konjunktur. Zudem werden spätestens seit den Bundestagswahlen im September 2017 Gründe für die hohe Zahl an ProtestwählerInnen und den konstanten Anstieg rechter Gewalttaten in den neuen Bundesländern wieder verstärkt diskutiert.
NS-Raubgut in der städtischen Bibliothek Bautzen
Einblicke in die Provenienzforschung vor Ort
Die 1596 gegründete Stadtbibliothek Bautzen ist die größte und zweitälteste öffentliche Bibliothek der Lausitz, jener Region, die sich über das südliche Brandenburg, das östliche Sachsen und das westliche Polen erstreckt. Aufgrund ihrer weit zurückreichenden Geschichte gehört sie zu denjenigen kommunal getragenen Bibliotheken, die neben einem auf Aktualität ausgerichteten Ausleihbestand auch einen nennenswerten Altbestand historischer Bücher besitzen.
„Gundermann“ und die Rückeroberung der Deutungshoheit
…, oder warum der neue Film von Andreas Dresen so erfolgreich ist
„Auf das richtige Pferd habe ich gesetzt, aber nicht gewonnen.“ Dieser Satz, ebenso wie sein Ausspruch zum Kommunismus: „Also, wenn's die nicht schon gäbe, wa, die Weltanschauung, dann hätt' ich da auch selber drauf kommen können“, sind gängige Bonmots des Liedermachers Gerhard Gundermann in den Kritiken der Feuilletons des nun seit zwei Wochen laufenden Films „Gundermann“ von Andreas Dresen.
Mehr als ein Leben
Andreas Dresen verfilmt die Biografie des Liedermachers Gerhard Gundermann
„Immer wieder wächst das Gras / wild und hoch und grün / bis die Sensen ohne Hass / Ihre Kreise ziehn.“ Mit diesen Liedzeilen lässt Regisseur Andreas Dresen seinen Protagonisten Gundermann den gleichnamigen Film beginnen. In Nahaufnahme singt Gerhard „Gundi“ Gundermann, gespielt von Alexander Scheer, in die Kamera – so eindringlich und melancholisch schön, dass selbst die um die Biografie des Musikers wissenden Zuschauer Sympathie für diese doch so ambivalente Figur empfinden.
Deutsche Kolonialgeschichte vor Gericht
Über den problematischen Umgang mit dem Genozid an den Ovaherero und Nama
Der Völkermord an den Ovaherero und Nama gehört seit einigen Jahren zu den großen geschichtspolitischen Themen der Bundesrepublik und findet aktuell auch international eine bis dato ungekannte Aufmerksamkeit. Hintergrund hierfür ist die Klage der Ovaherero und Nama, die im Januar 2017 am Bundesbezirksgericht in New York eingereicht wurde. Dabei handelt es sich um eine Sammelklage gegen die Bundesregierung, mit der die KlägerInnen Entschädigung für den Genozid und den Verlust von Eigentum erwirken wollen.