Das Ende der Ostpolitik
Zur Kritik eines deutschen Sonderweges
Der russische Einmarsch in die Ukraine hat die Ära der Ostpolitik beendet. Ihr Scheitern ist offensichtlich und dramatisch: Von der Besetzung der Krim, über den von Moskau angestifteten wilden Krieg im Donbass, bis zum Einmarsch regulärer russischer Einheiten reicht die Kette strategischer Triumphe Moskaus, die zugleich Niederlagen der Ukraine, aber auch des Westens und insbesondere Berlins sind. Denn keine andere westliche Regierung pflegt so enge Beziehungen mit Moskau.
Die Vernichtung wurde akribisch vorbereitet
Die Rolle des Sicherheitsdienstes der SS beim deutschen Überfall auf Polen 1939
Am 1. September jährt sich zum 75. Mal der deutsche Überfall auf Polen, der 1939 den Zweiten Weltkrieg auslöste. In diesem Jahr, das mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges am 28. Juli vor 100 Jahren ein weiteres trauriges Jubiläum bereit hielt, wurde bereits viel über die beiden Weltkriege und die Folgen ihrer Entfesselung geschrieben. Weniger im Fokus stehen oftmals die Vorgänge hinter den Kulissen im Vorfeld dieser Ereignisse, die besonders bezüglich des deutschen Überfalls auf Polen sehr aufschlussreich sind.
Editorial
Im März 2013 wurde der ZDF-Mehrteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ sowohl im deutschen als auch im österreichischen Fernsehen gesendet. Bereits im Vorfeld der Ausstrahlung warben die deutschen „Leitmedien“ kräftig für die Produktion von Nico Hofmann. So missionierte etwa Frank Schirrmacher in der FAZ „Die Geschichte deutscher Albträume“ und forderte die Fernsehzuschauer/innen auf: „Warten Sie nicht auf einen hohen Feiertag, versammeln Sie jetzt ihre Familie“.[1]
Das Museum des Warschauer Aufstands
Schummriges Licht, ein Boden aus Pflastersteinen, das Heulen eines Bombenabwurfs, Aufstandslieder, der Knall einer Explosion....
Polnische Reaktionen auf „Unsere Mütter, unsere Väter“
mit Texten v. T. Szarota, M. Urynowicz, P. Brudek u. K. Chimiak
Die Übersetzungsarbeiten der polnischen Texte wurden vom DHI Warschau finanziert.
„Unsere Mütter, unsere Väter“ – Ein Beispiel für historische Unwissenheit und deutsche Stereotype
Zu einer Generation gehörend, die in den 1990er Jahren zur Schule ging und erwachsen wurde, beginne ich mit einer persönlichen Überlegung: Ich erinnere mich weder an die Zeit der Polnischen Volksrepublik noch an die antideutsche, genauer an die gegen Westdeutschland gerichtete Propaganda, die vor 1990 den offiziellen Diskurs[1] dominierte.
„Unsere Mütter, unsere Väter“ aus polnischer Sicht
Der Film „Unsere Mütter, unsere Väter“ konnte in Polen schon allein aus historischen Gründen kaum positiv aufgenommen werden. Dabei richtet sich die Kritik nicht nur auf die Darstellung von Polen und Deutschen, auch nicht auf die Interpretation der Geschichte des Zweiten Weltkrieges. In den polnischen Debatten geht es um wesentlich mehr, als um die Darstellung der historischen Ereignisse.
Geschichtsunterricht im Deutschen Fernsehen – erteilt von einem Lehrer mit Gedächtnisschwund
Unter den zahlreichen und fast ausnahmslos kritischen Äußerungen in der polnischen Presse, egal welcher politischen Ausrichtung, zum ZDF-Mehrteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ erachte ich vor allem diese Überschrift als am treffendsten: „Die Wiederherstellung des Gedächtnisses der Deutschen erscheint dringend notwendig“.
Die verkannte Revolution
Erinnerungskultur in Deutschland und der 17. Juni 1953
In den osteuropäischen kommunistischen Staaten gehörte die Wiederaneignung der Geschichte zu den Ausgangspunkten der systemstürzenden Reformen und Revolutionen 1989. In der DDR und dem wiedervereinigten Deutschland war es umgekehrt. Erst in dem Maße, in dem das System verschwand und sich deutlich herauskristallisierte, dass der Systemumbruch in Deutschland durch die Wiedervereinigung einen von den ost- und ostmitteleuropäischen Entwicklungen gänzlich verschiedenen Weg einschlagen würde, erwies sich die Berufung auf die Vergangenheit als politisch relevant.