Gewalt

Alle Beiträge zum Schlagwort

Melanie Huchler

Es geht um mehr als Oradour!

Siebzig Jahre Erinnerung an das Massaker von Oradour-sur-Glane

Am 10. Juni 1944 ermordete die dritte Kompanie der zweiten SS-Panzerdivision „Das Reich“ 642 Kinder, Frauen und Männer in Oradour-sur-Glane und brannte den kleinen Ort in der Résistance-Region Limousin vollständig nieder. Die wenigen Überlebenden und die Angehörigen der Opfer hielten seither die Erinnerung an das Grauen wach, nicht zuletzt um Geschichtsrevisionisten, die das Massaker an der Zivilbevölkerung zu einer gerechtfertigten Partisanenbekämpfung uminterpretierten, zu widersprechen.

Anne Fleckstein

Mandelas Hand

Die Vereidigung Nelson Mandelas am 10. Mai 1994

Am 10. Mai 1994 wurde Nelson Rolihlahla Mandela als erster, von allen Südafrikanern frei gewählter Präsident vor den Union Buildings in Pretoria vereidigt. Trotz einer 1993 verabschiedeten neuen Interimsverfassung entsprach der Wortlaut des Eides erstaunlicherweise überwiegend dem Eid, der bereits 1983 von Pieter Willem  Botha und 1989 von Frederik Willem de Klerk abgelegt worden war.

Daniel Leese

Die Kommunistische Partei und das historische Gedenken

Zum 25. Jahrestag der Niederschlagung der chinesischen Protestbewegung auf dem Platz des Himmlischen Friedens

Geschichte ist für die Kommunistische Partei Chinas keineswegs nur ein akademisches Studienobjekt. Aus der Vergangenheit wird vielmehr die Legitimation für die Fortdauer der Ein-Parteienherrschaft in der Gegenwart abgeleitet, daher spielt die korrekte Bewertung historischer Ereignisse eine zentrale Rolle in der Parteipolitik.

Nicole Kramer

Anmerkungen zur Einführung des Mutterkreuzes im Mai 1939

Mittlerweile ist hinlänglich bekannt, dass die Nationalsozialisten den Muttertag nicht erfanden, wohl aber seine Bedeutung stärkten. Er wird ein Jahr nach der Machtübernahme zum Feiertag erhoben. Seit Mai 1939 bot er zudem den Rahmen für die Verleihung eines neu geschaffenen Ordens: des Ehrenkreuzes für deutsche Mütter. Ob dieses in Gold, Silber oder Bronze verliehen wurde, entschied die Anzahl der – mindestens vier – Kinder. NS-Organisationen, kommunale Behörden, aber auch Privatleute waren vorschlagsberechtigt, wobei es sogar Fälle gab, in denen sich Frauen selbst nominierten.

Anne Fleckstein

Mandelas Hand

Die Vereidigung Nelson Mandelas am 10. Mai 1994

Christiane Abele

April ist Revolution!

Über den Gründungsmythos und die aktuelle Erinnerungskultur der portugiesischen Demokratie

Der portugiesische Estado Novo unter António Salazar und seinem Nachfolger Marcelo Caetano war das langlebigste rechtsautoritäre Regime Europas und wurde nach 41 Jahren am 25. April 1974 durch einen Militärputsch gestürzt. Die Putschisten, etwa 200 junge Offiziere, die sich im Movimento das Forças Armadas (MFA, Bewegung der Streitkräfte) zusammengeschlossen hatten, reagierten mit dem Staatsstreich in erster Linie auf die seit 1961 in Afrika tobenden Kolonialkriege.

Heinz-Gerhard Haupt

Keine Antworten und keine Distanz

Die Selbstauflösung der RAF am Ende der 1990er Jahre

Selbstauflösungen sind Zukunftsversprechen. Versprochen wird, dass Gruppen und ihre jeweiligen politischen Mittel, vor allem aber physische Gewalt, keine Rolle mehr spielen werden. Das Versprechen setzt die Kohäsion jener Gruppe voraus, die hinter der Ankündigung steht. Sobald jedoch Minderheiten in der Gruppe nicht mit der Selbstauflösung einverstanden sind, sich nicht der Mehrheitsmeinung unterwerfen und ihre Aktionen fortsetzen, ist die Ankündigung das Papier nicht wert, auf dem sie steht.

Gerd Hankel

Ruanda - zwanzig Jahre nach dem Völkermord

Am 6. April 2014 jährt sich zum zwanzigsten Mal der Beginn des Völkermords in Ruanda. 800.000 Menschen, die allermeisten von ihnen Tutsi, waren in den Monaten April bis Juli 1994 umgebracht worden. Täter waren Angehörige der Bevölkerungsgruppe der Hutu, zu der mit großem Abstand die meisten Bewohner Ruandas zählten.

Till Kössler

Spanien 1936 bis 1939

Projektionsfläche von politischen Hoffnungen und Ängsten

Die Besetzung Madrids durch franquistische Truppen am 28. März 1939 bildete nach fast drei Jahren erbitterten Kampfes das symbolische Ende des Spanischen Bürgerkriegs. Anders als von den aufständischen Generälen um Francisco Franco erwartet, hatte ihr Militärputsch vom 18. Juli 1936 nur in Teilen Spaniens Erfolg gehabt.

Martina Winkler

Burning Bush - Die Helden von Prag

HBO verfilmt ein zentrales Erinnerungsmoment der tschechischen Geschichte