Von Affen, Menschen und anderen Kontroversen um Dieselabgase
Unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe in Deutschland und den USA
Zehn Affen haben die Abgase eines mit „Clean Diesel“-Technologie ausgestatteten Volkswagen Beetle eingeatmet, berichteten Medien und lösten damit einen empörten öffentlichen Aufschrei aus. In der Folge distanzierten sich von diesem Tierversuch nicht nur Umweltschützer und Wissenschaftler, sondern auch Politiker und Vertreter der deutschen Automobilproduzenten Volkswagen, BMW und Daimler.
„Das Buch der Deutschen“
Ein Gespräch mit Thomas Vordermayer über die Arbeit an der Edition von Hitlers „Mein Kampf“*
Thomas Vordermayer über die Arbeit an der Edition von Hitlers „Mein Kampf“ * Von Annette Schuhmann * Januar 2016 Am 8. Januar 2016 stellt das Institut für Zeitgeschichte in München die kommentierte Gesamtausgabe: „Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition" vor. Gut drei Jahre haben Historiker/innen des Instituts unter Leitung von Christian Hartmann an einer, im wörtlichen Sinne zu verstehenden, vollständigen Kommentierung dieser Kampfschrift gearbeitet. Der Zeitdruck, unter dem sie dabei standen, war enorm, schließlich erlosch das Urheberrecht im Besitz des Freistaates Bayern am 1. Januar 2016. Die Arbeiten an der Kommentierung wurden von großem öffentlichen Interesse und nicht selten kontrovers begleitet. Dies ist ein durchaus seltener Glücksfall für unsere Profession, der aber ebenfalls für Anspannung sorgte und die Mitarbeiter des IfZ wiederholt mit Forderungen nach der Legitimation des Projektes konfrontierte. In unserem Interview sollte es jedoch nicht um den Sinn der Edition gehen, den wir ohnehin nicht bezweifeln. Wichtiger waren für uns Fragen nach der Organisation des Forschungsprozesses, nach den persönlichen Eindrücken und dem „Leseerlebnis“, nach einer möglichen ironischen Distanz, die eine solche Arbeit begleiten kann, und danach, wie man als Wissenschaftler damit umgeht, auf ewig mit dem Titel „Mein Kampf“ in Verbindung gebracht zu werden. ..
Paris – Syrien
Über zu kurze Wege in der öffentlichen Debatte nach den Anschlägen vom 13. November 2015 in Paris
Öffentlichen Debatte nach den Anschlägen vom 13. November 2015 in Paris * Von Teresa Koloma Beck * Dezember 2015 Am Abend des 13. November 2015 kamen in Paris mindestens 150 Menschen in einer Serie koordinierter Anschläge ums Leben. Politische Gewalt dieses Ausmaßes hat es in Europa seit den Zuganschlägen von Madrid am 3. April 2004 nicht mehr gegeben. Rasch werden Verbindungen der Täter zur militärisch im Irak und Syrien operierenden bewaffneten Gruppe »Islamischer Staat« (IS) deutlich. Seitdem scheint die Agenda der europäischen Politik von diesem Thema bestimmt: Wie war das möglich? Und was ist nun zu tun?
Die Komplexität von Integration
Arbeitsmigration in die Bundesrepublik Deutschland von den fünfziger bis in die siebziger Jahre
Was wir von der Geschichte der „Gastarbeiter“ lernen können, die von den fünfziger bis in die siebziger Jahre nach Deutschland kamen, erscheint vielen Kommentatoren und Zeitanalysten offensichtlich zu sein: Die Bundesrepublik hat damals total versagt, weil sie an eine Integration der Arbeitsmigranten nicht einmal gedacht hat.
Der Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess als Medienereignis
Die Berichterstattung durch die Rundfunksender in den westalliierten Besatzungszonen 1945/46
Die „zweite Geschichte“ des Nationalsozialismus: Der Nürnberger Prozess und die Medien
Es war einmal eine Aufnahmegesellschaft…
Frankreich oder die Krise der republikanischen Willkommenskultur
Am 16. September 2015 wiederholte der Premierminister Frankreichs und gebürtige Spanier Manuel Valls vor der Nationalversammlung die „Berufung Frankreichs, Menschen aufzunehmen, die wegen ihres Gedankenguts verfolgt werden oder die Gefahr an Leib und Leben ausgesetzt sind“[1].
Die Popularisierung und Diffamierung der Hard-Rock-Musik in der Bundesrepublik Deutschland
Am Vorabend des Monsters of Rock-Festivals, den 27. August 1988, kommt es in der Schweinfurter Innenstadt und in der Nähe des Festivalgeländes im beschaulichen Kurort Bad Kissingen auf dem fränkischen Land zu Ausschreitungen durch stark alkoholisierte Festivalteilnehmer. Dies sorgt für negative Schlagzeilen, wobei die Berichterstattungen stark polarisieren. Zugleich dokumentieren die Besucherzahlen, die ungebrochene Beliebtheit von Rockfestivals sowohl bei den jüngeren als auch bei den älteren Teilnehmern.
Radau im Plattenbau
Bruce Springsteen in Ost-Berlin
Das Bruce-Springsteen-Konzert am 19. Juli 1988 in Berlin-Weißensee auf der Treptower Insel war eine der größten Musikveranstaltungen der DDR-Musikgeschichte. Mit 160.000 Zuschauern stellte es einen Besucherrekord auf. Dass ein amerikanischer Künstler überhaupt in der DDR spielen durfte und dabei die Massen zu begeistern wusste, erklärt sich jedoch nicht ohne Weiteres. Erst eine Vielzahl von Faktoren ließ diese Veranstaltung Wirklichkeit werden.
Chronistin des Leidens
Der Nobelpreis für Swetlana Alexijewitsch in zeithistorischer Perspektive
«Я всегда хочу понять, сколько человека в человеке. И как этого человека в человеке защитить»*