Alltag

Alle Beiträge zum Schlagwort

Marie Luise Wallroth

„Es hat lange, lange gedauert bis wir Menschen geworden sind“

Das Dokudrama über die Shoah-Überlebende Margot Friedländer in der ZDF-Mediathek

Margot Friedländer nimmt durch ihren unermüdlichen Einsatz gegen den Antisemitismus in Deutschland eine bedeutende Rolle in der Erinnerungsarbeit über den Nationalsozialismus ein. Als Überlebende des Holocaust teilt sie ihre traumatischen Erfahrungen und setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, das Bewusstsein für die nationalsozialistischen Verbrechen zu schärfen.

Mareike König

Bei der nächsten Social-Media-Plattform wird alles anders

Oder: Warum ich mich nicht bei Bluesky anmelde

Seit ein paar Wochen habe ich einen Anmeldecode für Bluesky – und nutze ihn nicht. Dabei scheint mein Umfeld gerade mit wehenden Fahnen umzuziehen. "Alle" sind schon dort oder suchen nach einer Einladung. Ist man angemeldet, schnellen die Followerzahlen in die Höhe, so heißt es, obwohl man mit dem Aufbau der Community wieder von vorn beginnen muss. Das Einrichten des Profils sei ganz einfach, die App easy in der Bedienung. Eigene Beiträge haben eine hohe Interaktion, auch wenn es noch keine Hashtags bei Bluesky gibt. Die Stimmung ist freundlich, der Himmel blau.

René Schlott

An der Erinnerung mitschreiben

Ein Interview mit dem Autor Aron Boks

Die mediale Berichterstattung zur neuen Debatte um die DDR und ihre Nachgeschichte fokussiert sich nahezu ausschließlich auf die Bücher von Dirk Oschmann und Katja Hoyer. Andere Neuerscheinungen zur DDR-Geschichte stehen in deren Schatten und finden weniger Beachtung, obwohl sie der oft schwarz-weiß geführten Debatte um Diktatur und unbeschwerten Alltag wichtige Impulse verleihen und sie um manche Ambivalenz und Differenzierung bereichern könnten.

Daniel Bosch

Pixelwelten im Blick der Staatssicherheit

Digitale Spiele in der DDR

„Hase und Wolf“ statt „Pac-Man“, „Bildschirmspiel 01“ statt „Atari 2600“. In den 1980er Jahren erreichte die Faszination für Computer- und Videospiele auch die DDR. Im ganzen Land lockte das neue Medium vor allem junge Männer vor die Bildschirme. Auf der 6. Tagung des Zentralkomitees der SED im Juni 1977 erklärte die Partei- und Staatsführung der DDR die Mikroelektronik zur Schlüsseltechnologie und investierte bis 1989 einige Milliarden Ostmark in diese.

Stephan Horn

Der Flug von Mathias Rust nach Moskau im Jahr 1987

Performanz der Selbstermächtigung?

Am 28. Mai 1987 flog der 19-jährige westdeutsche Hobbypilot Mathias Rust ohne Vorankündigung über den „Eisernen Vorhang“. Er landete mit einer gecharterten Cessna 172P „Skyhawk II“ nahe des Roten Platzes in Moskau. Bis heute bleibt sein Überraschungscoup rätselhaft. Was wollte Rust mit dieser Tat bezwecken? Warum hielt ihn die sowjetische Luftverteidigung nicht auf? Im Westen entwickelte sich der Flug von Mathias Rust zu einem langlebigen Medienereignis. Ihm selbst brachte die Aktion 432 Tage Haft im Moskauer Lefortowo-Gefängnis ein.

Soheil Asefi

QPoC Solidarity in West Berlin in the 1980s

Survival as Struggle

The 1980s were a decade of political liberation struggles across the Global South. Despite the tragic end to most of these attempts, anti-imperialist and anti-capitalist politics, a legacy in a way of the 1970s, were at the center of these ongoing conflicts.

Nikolai Okunew

Legend of Wacken

Raus aus der Langeweile?

Festivals waren schon in der europäischen Vormoderne bekannt, aber zu einer Mainstream-Aktivität entwickelten sich erst in den letzten Jahrzehnten.[1] In einzelnen Regionen sind sie zu einem durchaus wichtigen wirtschaftlichen Faktor geworden und stützen außerdem die ewig kriselnde Musik- und allgemein die Unterhaltungsindustrie.[2] Aus dem Konzert deutscher Festspiele sind Heavy-Metal-Festivals in ihrer globalen Bedeutung noch einmal klar herauszuhören.[3] Am bedeutendsten ist aus

Annette Schuhmann

Eine Reise…

Das Haus am Kleistpark zeigt Werke des Fotografen Arno Fischer

Im Jahr 2001 gab der Kunstwissenschaftler und Kurator Ulrich Domröse einen Band mit Fotografien von Arno Fischer heraus.[1] Unter dem Titel Situation Berlin Fotografien 1953 – 1960 stellte Domröse Bilder einer Stadt zusammen, die sich auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges befand.[2] Mit der Veröffentlichung dieses Bandes wurde ein Buchprojekt realisiert, dessen Planung bereits im Jahr 1960 begonne

Mathias Schmidt, Saskia Wilhelmy

Nationalsozialistisches (Un-)Recht

Zwangssterilisationen im „Dritten Reich“

Am 14. Juli 2023 jährt sich die Verabschiedung des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ (GzVeN) im „Dritten Reich“ zum 90. Mal. Das Gesetz trat am 1. Januar 1934 in Kraft und sah die Unfruchtbarmachung von Menschen mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung sowie mit bestimmten psychiatrischen Diagnosen vor. Damit begann kurz nach der „Machtergreifung“ das medizinische bzw. biopolitische Programm der Nationalsozialist*innen.