Alltag

Alle Beiträge zum Schlagwort

Janaina Ferreira dos Santos

The Color Purple goes Spielberg

Alice Walkers Roman im Filter Hollywoods der 1980er-Jahre

Als ich einen Text über den Film "The Color Purple" (1985, dt. "Die Farbe Lila") zu schreiben begann, musste ich mir zunächst meine eigene Beziehung zu diesem Film vor Augen führen. Die literarische Vorlage, Alice Walkers gleichnamiger Briefroman aus dem Jahr 1982, war Pflichtlektüre als ich in den 2000er Jahren in Brasilien zur Schule ging. Das Buch war zwar auch in Deutschland erfolgreich, seine Bedeutung in postkolonialen Gesellschaften geht darüber aber noch weit hinaus.

Henning Türk

Der Ukraine-Krieg, die Energieknappheit und die Ölkrise 1973

Seit dem Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine im Februar letzten Jahres ist die Energieversorgung in Europa zu einem zentralen Thema geworden. Durch die fehlenden Gaslieferungen aus Russland und den Stopp des Imports an russischem Öl kann die bisherige Struktur der Energieversorgung in Deutschland, aber auch in den anderen Ländern Europas, nicht mehr aufrechterhalten werden. Deutschland, das vor Ausbruch des Krieges ca. 55 Prozent seines Gasimports aus Russland bezog, steht damit energiepolitisch vor einem Scherbenhaufen.

Hanno Hochmuth

Berlin 1933 – Tagebuch einer Großstadt

Der neue Film von Volker Heise

In diesen Tagen jährt sich der Beginn der nationalsozialistischen Machtübernahme zum 90. Mal. Eigentlich wissen wir schon eine Menge darüber. Wir wissen, dass es keine „Machtergreifung“ war, sondern Hitler die Macht auf legalem Wege errang. Wir wissen, wie sich das Regime immer weiter radikalisierte und die Verfassung von Weimar aus dem Weg räumte. Und wir wissen, wie viele Deutsche den neuen NS-Staat begrüßten und dem „Führer“ entgegenarbeiteten, obwohl das Regime von Beginn an sein brutales Antlitz zeigte.

Anja Tack, Achim Saupe

Potsdams umstrittene Authentizität

z|o im Gespräch mit Anja Tack und Achim Saupe über Städtische Authentizität und die Auseinandersetzung um die Garnisonkirche

z|o: Ihr beschäftigt Euch in Euren Projekten mit Auseinandersetzungen über Geschichte im städtischen Raum. Euer Projekt trägt den, wie ich finde, erklärungsbedürftigen Titel „Urbane Authentizität“. Was ist damit gemeint?

Tom Koltermann

Eine für uns?

Die SuperIllu als Begleitmedium der Transformation

Über eine mangelnde Auswahl in der Presselandschaft konnten sich medienaffine DDR-Bürger*innen im August 1990 wahrlich nicht beklagen. Allein rund 350 Pressetitel aus bundesrepublikanischen Verlagshäusern fanden sich zu diesem Zeitpunkt an den Verkaufsstellen im Land.[1] Schon lange vor der politischen Vereinigung der beiden deutschen Staaten hatte der Kampf um den neuen Medienmarkt begonnen.

Florian Völker, Nikolai Okunew, Tom Koltermann

Lost in Transformation. Pop und Identität in unsicheren Zeiten

Pop hatte in der Geschichtswissenschaft lange Zeit einen schweren Stand. Dabei lässt sich die Gesellschaftsgeschichte seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ohne die Geschichte und Ausprägungen der Popkultur nur ungenügend nachvollziehen. Denn Pop ist nicht nur Spiegel gesellschaftlicher Wandlungsprozesse, sondern auch ihr Motor. Pop wirkt etwa am Wandel von Vorstellungen über Körper und Gender, am Konsumverhalten und auch an der Formung von Subjektivität mit.

Annette Schuhmann

Was bleibt...

Ein Editorial zum Ende des Jahres 2022

"Die Gewaltexzesse des 20. Jahrhunderts haben uns nicht zu der Geste veranlasst, die Katastrophen, Genozid, Vernichtungskrieg, Massenmord und Terror als das nicht Erklärungsbedürftige mit kühler Selbstverständlichkeit hinzunehmen.
Warum nicht: (…) Weil wir Teil einer politischen Kultur sind, die zu Teilen jedenfalls, Gegenentwurf zu diesen Katastrophen ist und ihr Selbstverständnis und Bild daher bezieht und sich so als Fortsetzung der Moderne und ihres besonderen Verhältnisses zur Gewalt versteht."

Alina Müller

Demokratiegeschichte und Zeitgeschichtsforschung

Eine Bestandsaufnahme mit Claudia Gatzka, Sonja Levsen, Benedikt Wintgens und Janosch Steuwer

Für zeitgeschichte|online haben sich Sonja Levsen, Professorin für Neueste Geschichte an der Universität Trier, Claudia C. Gatzka, Historikerin und akademische Rätin a.Z.

Modjgan Hashemian, Marie Luise Würth

Insellandschaften

Stimmen zwischen Westberlin und Teheran

(Erstveröffentlicht am 05. Oktober 2020)

 

Daniel Weinmann

#War

Der Krieg gegen die Ukraine in den sozialen Netzwerken

Der Krieg in der Ukraine ist nicht der erste in den Sozialen Medien.[1] Doch kein anderer ging bisher so viral: 62 Milliarden[2] Aufrufe für den Hashtag #ukraine auf der Social Media Plattform TikTok allein deuten die Dimension der Reichweite an, die schon zu der Bezeichnung „TikTok Krieg“ führte.[3] Die verschiedenen Akteur:innen stehen sich nicht nur physisch-militärisch gegenüber, sondern ringen in einem steten Kampf um Likes in den Sozialen Netzwerken, um die Aufmerksa