Der 8. Mai, ein staatlicher Feiertag?
Esther Bejarano forderte am 26. Januar 2020 in einem offenen Brief an „die Regierenden und alle Menschen, die aus der Geschichte lernen wollen“, dass der 8.
Esther Bejarano forderte am 26. Januar 2020 in einem offenen Brief an „die Regierenden und alle Menschen, die aus der Geschichte lernen wollen“, dass der 8.
Im Home Office verkleinert sich die Welt auf die Größe eines Schreibtischglobus. Reisen in ferne Länder sind, zur Zeit, nur noch mit dem Finger auf diesem rotierenden Erdball erlaubt. Aber es gibt ein Elektrogerät, das seit nunmehr hundert Jahren die ganze Welt ins eigene Zimmer bringt: das Radio.
Am 7. Mai 1945 unterzeichneten Vertreter des Führungstabs der Wehrmacht im amerikanischen Hauptquartier in Reims die bedingungslose Kapitulation, die einen Tag später, am 8. Mai, in Kraft trat. Damit endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Im Jahr 2020 erinnern Generationen an einen Krieg, den sie nie erlebt haben; in einer globalisierten und digitalisierten Welt und in einem Deutschland, das fünfundsiebzig Jahre lang – mal mehr und mal weniger – über den Umgang mit dem 8. Mai, dem „Tag der Befreiung“, diskutiert hat.
Vor 75 Jahren, am 27. April 1945, rückten sowjetische Truppen ins Herz von Berlin-Kreuzberg vor. In einem Bunker in der Nähe des U-Bahnhofs Kottbusser Tor entdeckte ein Soldat der Roten Armee eine junge Familie, die dort seit fünf Tagen fast völlig ohne Essen und Wasser ausharrte. Ihre beiden Kinder Peter-Uri (2 Jahre) und Michael (6 Monate) hatte Leonie Frankenstein (23 Jahre) auf das obere Hochbett in dem engen Raum gelegt, sie selbst saß unten und achtete auf sie.
Zu den weniger geläufigen Zeilen aus Goethes bekanntem Osterspaziergang gehören jene, die der Dichter den Menschen seiner Zeit widmete:
Virtuelle Ausstellungen und Online Angebote der Museen und Archive gab es bereits vor der Corona-Krise. Doch aktuell bauen viele Museen und Kulturinstitutionen ihre Auftritte im Netz aus, beziehungsweise erweitern Vorhandenes. Die Redaktion von zeitgeschichte|online hat eine Auswahl der spannendsten virtuellen Angebote zusammengestellt und laufend aktualisiert.
Am 22. März 1960 sendete die ARD die erste der fünf Folgen der Mini-Serie „Am grünen Strand der Spree“. An diesem Abend wurden die Zuschauer*innen mit einer zweiundzwanzigminütigen Szene konfrontiert, die einen Massenmord an der jüdischen Bevölkerung Orschas in der von den Deutschen besetzten Sowjetunion zeigt. Die Ausstrahlung der Mini-Serie bezeichnen einige Forscher*innen als einen „Bruch des kollektiven Schweigens“.
In Frankreich gehört es zum guten Ton für Wissenschaftler*innen, über ihre Forschung zu bloggen. Auch in den USA sind Wissenschaftsblogs fest etabliert, sie sind eine selbstverständliche Säule in der wissenschaftlichen Publikationslandschaft.
In den zerstörten deutschen Städten nach dem Zweiten Weltkrieg erkrankten zehntausende Menschen an Diphterie, Typhus, Ruhr, Tuberkulose und – nicht zu vergessen – Syphilis und Gonorrhö. Die Zahlen der registrierten Erkrankungen waren um ein Vielfaches höher als die aktuellen Zahlen der Corona-Patient*innen.
Abgesehen von Streamingserviceprovidern, Online-Versandhäusern und Toilettenpapierherstellern gibt es in Zeiten einer globalen Pandemie nur für wenige Menschen Gründe, irgendetwas zu feiern. Dennoch wabert ein besorgniserregendes Phänomen durch die deutsche Medienlandschaft. Ein Phänomen, das suggeriert, dass einige unserer Mitbürger*innen die massiven Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung von Sars-Cov-2 in den Wind schlagen und feiern. In den Medien hat sich dieses Phänomen mit dem Begriff der „Corona-Party“ verbreitet.