1990er

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Johanna Heinecke

Mehr als ein Leben

Andreas Dresen verfilmt die Biografie des Liedermachers Gerhard Gundermann

„Immer wieder wächst das Gras / wild und hoch und grün / bis die Sensen ohne Hass / Ihre Kreise ziehn.“ Mit diesen Liedzeilen lässt Regisseur Andreas Dresen seinen Protagonisten Gundermann den gleichnamigen Film beginnen. In Nahaufnahme singt Gerhard „Gundi“ Gundermann, gespielt von Alexander Scheer, in die Kamera – so eindringlich und melancholisch schön, dass selbst die um die Biografie des Musikers wissenden Zuschauer Sympathie für diese doch so ambivalente Figur empfinden.

Alex Konrad

Die Geister, die wir schon wieder rufen

Die Kurzsichtigkeit westlicher Annäherung an die iranischen Volksmojahedin

Nichts weniger als eine außenpolitische Katastrophe war die Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump am 8. Mai 2018, das „Atom-Abkommen“, Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA), mit der iranischen Regierung aufzukündigen. Der jahrelange Prozess der Annäherung, ein hoffnungsvoller Aufstieg liberalerer Kräfte um den iranischen Präsidenten Hassan Rohani stehen durch das Statement des US-Präsidenten auf dem Spiel.

Clemens Villinger

„Fall der Berliner Mauer (dafür sind wir 1989 nicht zu Hause geblieben)“

Künstlerische Positionen zu den Spätfolgen der DDR

 

Claudia Weber

„Auf Augenhöhe“ – Putin, Stalin und die russische Außenpolitik

In der Geschichtsschreibung zur europäischen Zwischenkriegszeit gilt das Abkommen von München im September 1938 als eine der entscheidenden Zäsuren. München war der Höhepunkt der britischen Appeasementpolitik Neville Chamberlains, bedeutete das Ende der Bemühungen um ein System kollektiver Sicherheit in Europa und gab den Auftakt für jene verhängnisvolle deutsch-sowjetische Annäherung, die in den Zweiten Weltkrieg führte.

Sören Urbansky

Unheimliche Freunde: China und Russland

Seit dem Ende des Kalten Krieges sind aus den Rivalen Russland und China strategische Partner geworden. Sowohl Moskau als auch Peking streben eine weitere Stärkung ihrer wirtschaftlichen, militärischen und diplomatischen Zusammenarbeit an. Auch die ausgemachte Wiederwahl Vladimir Putins und die Änderung der chinesischen Verfassung, die Chinas Präsidenten Xi Jinping eine unbefristete Herrschaft ermöglicht, deuten auf eine weitere Vertiefung der bilateralen Beziehungen.

Felix Ackermann

Legitimation ohne Ende

Was Präsidentschaftswahlen mit dem Russisch-Belarussischen Unionsstaat gemein haben

Das gemeinsame Manöver Zapad von Russischer Föderation und Republik Belarus wurde im Herbst 2017 von vielen Beobachter:inen als gegen die NATO gerichteter symbolischer Schulterschluss beider Länder gewertet. Dennoch wurde die Befürchtung vor den 2014 auf der Krim zum Einsatz gekommenen „Grünen Männchen“ nicht nur im Baltikum diskutiert, sondern auch in Belarus selbst.  Mit größter Aufmerksamkeit wurde der Abzug der russischen Truppen von der Bevölkerung und von Alexander Lukaschenkos Präsidialverwaltung verfolgt.

Tobias Renghart

Italien nach der Wahl

Der kurze Höhenflug des Silvio Berlusconi

Nach der Wahl am vergangenen Sonntag blickt Italien in eine ungewisse Zukunft. Während den PolitikerInnen nun ein schwieriger Prozess der Regierungsfindung bevorsteht, diskutiert das Land über die Nachwehen des Wahlkampfes. Eines der bestimmenden Themen war dabei die abermalige politische Wiederauferstehung von Berlusconis Forza Italia. Der zweite Platz im Mitte-Rechts-Lager bringt diese nun in eine heikle Position. 

Annette Schuhmann

Zum Weltfrauentag: 8. März 2018

„Yours in Sisterhood“ und die Liebe zum Archiv,... oder wie weit ist eigentlich der Weg, der noch vor uns liegt?

Eine junge Polizistin steht am Rand einer befahrenen Straße irgendwo in Amerika. Selbstverständlich ist sie bewaffnet, es glitzert nicht gerade in ihrer Umgebung.

Stefan Kirmse

Alle Macht nach Moskau?

Der russische Föderalismus und das Beispiel Tatarstan

Der anarchische Proto-Föderalismus der 1990er Jahre ist endgültig Geschichte. Stattdessen ist in Russland ein zentralisierter Staat entstanden, in dem die 89 so genannten „Subjekte“ der Föderation nur noch geringe Machtbefugnisse haben. 

Das sowjetische Erbe und das Jahrzehnt der Regionen

Daniel Stahl

Lateinamerika und der Nationalsozialismus

Aktenfunde und ihre politische Bedeutung

Mitte vergangenen Jahres machte das chilenische Nationalarchiv Akten über nationalsozialistische Spionagetätigkeit in Chile während des Zweiten Weltkriegs zugänglich.