Deutschland

Alle Beiträge zum Schlagwort

Anna Kokenge, Laila Stieler

„Jeder Lebenslauf ist es wert, erzählt zu werden“

Ein Gespräch mit der Drehbuchautorin Laila Stieler

„Laila Stieler, die Autorin, die ist einfach ein absoluter Beobachtungsmensch“[1], schwärmt die Schauspielerin Gabriela Maria Schmeide und auch Kritiker attestieren der Drehbuchautorin, eine „gute Beobachterin [zu sein], die in Sprache und Stil genau weiß, welches Milieu sie gerade entwirft“[2].

Christoph Schulze

Eine Geschichte der rechtsextremen Kultur

Das Beispiel des Rechtsrocks im Land Brandenburg

Nehmen wir das Ansinnen ernst, eine zeitgeschichtliche Forschung zum bundesdeutschen Rechtsextremismus zu entwickeln, dann sollte diese ihren Gegenstand in seinem Facettenreichtum würdigen. Dies bedeutet unter anderem, dass eine zeitgeschichtliche Forschung zum Thema einen Bereich benötigt der rechtsextreme Kulturarbeit und -erscheinungen untersucht. Denn Rechtsextremismus ist nicht allein ein politisches Phänomen und darum nicht vollständig über die Untersuchung von Organisationen, Ideologien, Strategien, Gewalttaten oder über Wahlergebnisse erfassbar.

Laura Haßler

Militarisierung statt Liberalisierung?

Rechtes Liedgut im Liederbuch der Bundeswehr seit den 1950er Jahren

Das Liederbuch der Bundeswehr war von Beginn an umkämpft. Diese offizielle Liedersammlung, 1958 in erster Auflage erschienen, sollte – und soll bis heute – den „Geist der Truppe“ widerspiegeln. Symbolisch wurde und wird in Debatten um die Liedauswahl verhandelt, was Soldatentum nach den Erfahrungen des Nationalsozialismus bedeuten und welche Rolle Militarismus in der westdeutschen Gesellschaft einnehmen darf.

Gideon Botsch

Zeitgeschichtliche Impulse für die Rechtsextremismus-Forschung

Rechtsextreme Akteur*innen und Milieus

Sarah Schulz

Unreife Jugend oder antidemokratische Verfassungstradition?

​​​​​​​Der Aufstieg der NSDAP in Ernst Fraenkels Buch über den „Doppelstaat“ und im SRP (Sozialistische Reichspartei)-Verbotsurteil des Bundesverfassungsgerichts

Nationalistische und rassistische Organisationen haben in der Bundesrepublik Tradition. Das gleiche gilt für den gesellschaftlichen Umgang mit ihnen. (Neo)nazistische Organisationen und die gesellschaftlichen Reaktionen darauf können folglich auch aus einer historischen Perspektive betrachtet werden. Das müssen sie sogar, nimmt man das heute so selbstverständlich scheinende „Nie wieder!“ der „wehrhaften Demokratie“ beim Wort.

Lutz Niethammer, Yves Müller, Dominik Rigoll

„Wir leben nicht mehr in der Epoche des Faschismus... die wirklichen Konfliktpunkte sind Recht, Humanität, Bildung....“

Ein Interview mit dem Zeithistoriker Lutz Niethammer

Lutz Niethammer ist einer der bedeutendsten Zeithistoriker Deutschlands. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2005 war er Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Dominik Rigoll

Wie umgehen mit den rechten Gefährdern?

Antinazistische Sicherheitspolitik in Westdeutschland, 1945-1960

In den gegenwärtigen Debatten um den richtigen Umgang mit der AfD werden oft Vergleiche mit der Weimarer Republik angestellt, der es nicht gelang, den Aufstieg der NSDAP zu stoppen. Vergleichbar ist die Situation heute aber auch mit den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Alliierten und später auch die Deutschen den Aufstieg nationalistischer Parteien sehr wohl zu verhindern wussten.

Henrike Voigtländer

„Rowdy“, „Fußball-Skin“, „Faschist“

Frauen in der Neonaziszene der DDR und die Akten der Staatssicherheit

Der Beitrag basiert auf dem Material der Ausstellung „Rechtsextreme Frauen in der DDR – im Blick von Ministerium für Staatssicherheit und Volkspolizei“ sowie auf der Masterarbeit der Verfasserin.

 

Yves Müller

„Normalfall“ Neonazi – Oder: Gibt es eine zeithistorische Rechtsextremismus-Forschung?

Die deutsche Zeitgeschichtsschreibung hat den Ruf, sich über Jahre hinweg nicht ernsthaft mit der extremen Rechten in der Bundesrepublik und der DDR beschäftigt zu haben, während Studien zur Geschichte des Nationalsozialismus ganze Bibliotheken füllen. Der zu früh verstorbene Zeithistoriker Axel Schildt bekundete, dass „die Geschichtswissenschaft bisher sehr wenig zur Analyse rechtsextremer Bewegungen nach 1945 beigetragen“ habe.[1] Doch stimmt dieser Befund in seiner Pauschalisierung überhaupt?

Andreas Kötzing

Neue Bilder braucht das Land

DDR-Geschichte und Nachwendezeit in aktuellen Filmen

Dreißig Jahre nach dem Mauerfall wird über das Ende der DDR, die Wiedervereinigung und deren Folgen für die Bevölkerung in Ost und West so stark gestritten wie selten zuvor. Das Jubiläumsjahr ist – anders noch als bei den Feierlichkeiten zum 20. und 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution – eher von Nachdenklichkeit geprägt. Vor allem die gesellschaftlichen Umbrüche der 1990er Jahren und deren Auswirkungen bis in die Gegenwart werden intensiv diskutiert.